Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Deutsche Kultur gehört zur Region

Die Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien (SKGD) organisiert bereits zum 19. Mal die Deutschen Kulturtage. Die Ereignisse werden dieses Jahr in 10 verschiedenen Ortschaften in der ganzen Woiwodschaft angeboten.


„Die deutschen Kulturtage sind schon zu einer Marke für die Region geworden, dass wir die Kulturtage organisieren, ist zur Selbstverständlichkeit geworden und ich glaube, das wird auch so in der Gesellschaft wahrgenommen. Unsere Partnerinstitutionen fragen immer, was sie anbieten können, was wir gemeinsam im Oktober machen können, damit wir den Menschen die deutsche Kultur ein bisschen näherbringen können“, sagt Rafał Bartek, Vorsitzender der SKGD, und fügt hinzu: „Das machen wir natürlich das ganze Jahr hinweg, aber bei den Deutschen Kulturtagen im Oktober ist es eben konzentriert, die zahlreichen Veranstaltungen sind auf einem Flyer zu sehen. Die Deutschen Kulturtage sind uns unheimlich wichtig, wir treten dadurch nach außen und sagen damit ‘das ist ein Teil dieser Region’.“

Die offiyielle Eröffnung der deutschen Kulturtage ist immer ein Konzert in der Oppelner Philharminie.
Foto: Manuela Leibig

Die offizielle Eröffnung der deutschen Kulturtage ist immer ein Konzert in der Oppelner Philharmonie. Bei der Eröffnungsrede bedankte sich Rafał Bartek bei den Partnerinstitutionen der Veranstaltungsreihe und bei den Sponsoren, die die Deutschen Kulturtage mitgestalten. Des Weiteren erinnerte er an die aktuelle Situation der fast 50.000 Kinder (davon 22.000 in der Woiwodschaft Oppeln) der deutschen Minderheit in Polen, die im Europäischen Jahr der Jugend diskriminiert werden: „Es schmerzt mich sehr, dass die diesjährigen deutschen Kulturtage ganz im Schatten der Kürzung von Deutsch als Minderheitensprache stehen. Gerade in dieser schwierigen Zeit kommt es auf jeden von uns an, sich um die deutsche Kultur und Sprache wieder mehr zu kümmern. Somit lade ich alle Interessierten dazu ein, an den Ereignissen rund um die deutsche Kultur und Tradition teilzunehmen” so Rafał Bartek. Nach der offiziellen Begrüßung geht es auch schon los mit dem Konzert. Die Oppelner Philharmoniker präsentierten auf der Bühne natürlich Stücke deutscher Komponisten. An den Kulturtagen nehmen sowohl die Mitglieder der deutschen Minderheit als auch Menschen aus der polnischen Mehrheit teil: „Die Politik versucht, es kaputt zu machen, das macht uns schon große Sorgen, wir haben Angst, dass es sich irgendwann auf die Stimmung niederschlagen wird. Und dem muss man entgegenwirken. Ich hoffe, dass durch die Deutschen Kulturtage viele Menschen einander begegnen und sich nicht verwirren lassen durch die Nachrichten in den öffentlichen Medien“, so der Chef der SKGD.

Im Diözesanmuseum in Oppeln erklang am Sonntag wiederrum deutsche Musik. Bassänger Piotr Lempa präsentierte gemeinsam mit anderen Musikern bei dem Konzert mit dem Titel „Es war, als hätt’ der Himmel, die Erde still geküßt” eine Liederauswahl die aus dem Deutschen Kulturkreis stammte.
Foto: Manuela Leibig

 

Zahlreiche Partner
22 Institutionen und Organisationen aus der Woiwodschaft Oppeln beteiligen sich an dem Projekt, das strebt die SKGD schon seit Jahren an. „Wir möchten, dass auch kleine Kulturhäuser sich an den Deutschen Kulturtagen beteiligen. Die Zahl der Partner steigt, dieses Jahr haben wir Neustadt dazugewonnen, seit ein paar Jahren ist Colonnowska regelmäßig dabei, das freut uns sehr. Wir würden uns freuen, wenn viele weitere Kulturhäuser eine Veranstaltung finden, von der sie sagen, die machen wir im Rahmen der Deutschen Kulturtage. Das Interesse der Medien an den Deutschen Kulturtagen ist groß, die Kulturtage sind gut beworben, so treten wir mit unserer Kultur gemeinsam nach außen“, sagt Rafał Bartek. So lädt das Kino Diana in Neustadt in der ul. Mickiewicza 1 am Donnerstag, den 13. Oktober, zu einer Filmvorführung ein. Gezeigt wird der deutsche Film „Nebenan“. Im Diözesanmuseum in Oppeln erklang am Sonntag wiederum deutsche Musik. Der Bassist Piotr Lempa präsentierte gemeinsam mit anderen Musikern bei einem Konzert mit dem Titel „Es war, als hätt’ der Himmel die Erde still geküßt” eine Liedauswahl aus dem deutschen Kulturkreis. Das Konzert wurde auch Online übertragen, es ist zu sehen auf dem Facebookprofil der SKGD unter „Deutsche Minderheit in Oppeln“. Mit dabei ist natürlich auch der Bund der Jugend der Deutschen Minderheit. Der BJDM bot die Stadtrallye an, zu der sich Schülergruppen anmelden konnten, um dann in kleinen Gruppen nach deutschen Spuren in Oppeln zu suchen.

Der BJDM bot die Stadtrallye an, zu der sich Schülergrguppen amelden konnten, um dann in kleinen Gruppen deutsche Spuen in Oppeln zu suchen. Über 50 Schüler nahmen an dem Angebot teil.
Foto: Manuela Leibig

 

Für Groß und Klein
Unter den Partnern ist von Anfang an die Österreich Bibliothek in Oppeln dabei. Sie organisiert im Oktober über zehn Veranstaltungen für Groß und Klein. „Wir, als Teil der Woiwodschaftsbibliothek, haben viele Bestände über Schlesien, die zum Teil deutschsprachig sind. Wir bewahren auch das deutsche Erbe, indem wir zahlreiche Events in der Österreich Bibliothek, als deutschsprachige Bibliothek, organisieren. Unsere ganze Tätigkeit passt also sehr gut zu den Deutschen Kulturtagen und wir machen jedes Jahr gerne bei den Deutschen Kulturtagen mit“, sagt Monika Wójcik-Bednarz, Leiterin der Österreich Bibliothek.

 

Christiane Hoffmann (links) mit Monika Wójcik-Bednarz, Leiterin der Österreich-Bibliothek in Oppeln
Foto: Lucas Netter

Am 19. Oktober um 18 Uhr wird Vortrag über die kulinarischen Spezialitäten der Schweiz angeboten. Für die Kleinsten gibt es beispielsweise eine Erzählstunde zur Pädagogik von Maria Montessori am 18. Oktober um 10Uhr. Oder am 20. Oktober, ebenfalls um 10 Uhr eine Erzählstunde über den bekanntesten sagenhaften deutschen Seeräuber, den Piraten Klaus Störtebeker, und noch etliche Angebote mehr. Um dabei sein zu können, muss man sich vorher anmelden, denn die Zahl der Plätze ist begrenzt.

 

Das genaue Program der 19. Deutschen Kulturtage finden sie hier: KLICK

Manuela Leibig

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