Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Deutsche Minderheit 2030

Bild: Lech Kryszałowicz
Bild: Lech Kryszałowicz

Am 24./25. September fand im Deutschen Haus der Gesellschaft der deutschen Minderheit „Tannen“ in Osterode (Szczytno) ein Netzwerktreffen im Rahmen der Zukunftswerkstatt „Minderheit 2030“ statt. Im Blickpunkt standen aktuelle Projekte und Möglichkeiten der finanziellen Förderung.

 

Die Zukunftswerkstatt ist ein Netzwerktreffen der deutschen Gesellschaften, das seit Mai 2016 alle drei bis vier Monate in Ortelsburg stattfindet. Im ersten Moment konnte man meinen, dass die Euphorie des ersten Treffens verflogen war, weil der Kreis der Teilnehmer diesmal geschrumpft war. Grund dafür sei aber nicht Desinteresse, sondern zwei 25-Jahr-Feiern, die parallel an diesem Wochenende in Allenstein und Ortelsburg stattfanden, ist Organisator Ralf Meindl überzeugt: „Dass immerhin Mitglieder der Minderheit aus weit entfernten Orten wie Rastenburg (Kętrzyn), Bartenstein (Bartoszyce) und sogar Lyck (Ełk) gekommen sind, zeigt die Wichtigkeit einer solchen Veranstaltung.“ Klar ist aber auch, dass an den Zielen des ersten Treffens im Mai noch gearbeitet werden muss. Diese Ziele sind Vernetzung und Informationsaustausch – daran hapert es noch immer. Dabei sei Vernetzung besonders wichtig, um die Stärken, die Fähigkeiten und das Wissen von Personen und Organisationen zu nutzen, um den eigenen Vereinen weiterzubringen, betont Ralf Meindl.

 

Von einander lernen

 

Ryszard Eberhard aus Hohenstein hat seit Kurzem Deutschkurse wieder eingeführt, ein Plan, den auch Irene Szubzda aus Lyck für ihren Verein umsetzen möchte. Beide können bei einem Netzwerktreffen von den Erfahrungen von Karol Czerwiński aus Sensburg (Mragowo) profitieren. „Wir führen seit Jahren Deutschkurse durch und wissen, worauf wir achten müssen“, sagt  Czerwiński souverän und gibt sein Wissen gern weiter.

 

Viele Tipps und Anregungen zu Projekten für den Verein bekam Monika Krzenzek aus Ortelsburg schon nach dem ersten Treffen im Mai. Daraus entstand der Workshop „Archivmethoden auf der Suche nach den Wurzeln“, der vor Kurzem erfolgreich umgesetzt wurde. Ohne das Wissen der anderen deutschen Vereine wäre dieses Projekt möglicherweise nicht zustande gekommen, weil das Know-How fehlt. Dabei geht es auch um Fragen der Finanzierung. „Man muss wissen, welche Finanzierungsquellen es überhaupt gibt, um sie anzapfen zu können,“ erklärt Ralf Meindl. Für die  „Konsolidierung der Begegnungsstätten“ u.a. Projekte sind das Generalkonsulat Danzig, das polnische Ministerium für Inneres und Verwaltung sowie das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), potenzielle Geldgeber, um nur einige Beispiele zu nennen.

 

 

Gunst der Stunde nutzen

 

Manchmal geht es darum, die Gunst der Stunde zu nutzen. Möchte ein Verein ein Jugendtreffen organisieren, und das Institut für Auslandsbeziehungen plant eine Begegnung von Jugendlichen aus Rumänien, Tschechien, Polen und Deutschland in Polen, kann der Verein Hilfe anbieten und davon selbst profitieren. Auch bei lokalen Initiativen, vor allem bei solchen mit Berührungspunkten zur deutschen Kultur, sind Kooperationen nach den Erfahrungen der Teilnehmer einfach und wirkungsvoll – und sparen Energie, die für weitere Ideen notwendig ist.

 

Die Zukunftswerkstatt organisierten der Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren und der Kulturmanager des Instituts für Auslandsbeziehungen Doktor Ralf Meindl.

 

Text: Uwe Hahnkamp

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