Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Die beste Aussicht in der Grafschaft

Für den letzten Ausflug der diesjährigen Wanderserie haben wir uns etwas ganz Spezielles aufgehoben. Noch einmal geht es ins Massiv des Glatzer Schneeberges, wo wir einen Gipfel besuchen, der atemberaubende Ausblicke bietet. Manche sagen sogar, es sind die schönsten Panoramen der Grafschaft Glatz oder gar der Ostsudeten. Unser heutiges Ziel, der Schwarze Berg, ist damit eine würdige Konkurrenz für den Schneeberg, Heidelberg, oder den Altvater.

Los geht es auf dem Puhu-Pass. Es handelt sich um den höchsten Punkt auf der Straße von Seitenberg (Stronie Śląskie) nach Habelschwerdt (Bystrzyca Kłodzka). Der einzige Weg, verlässlich hierher zu kommen, ist mit dem Auto. Wer gut parken will, muss früh kommen – zwei Parkplätze befinden sich auf fast 900 Metern, haben aber eine begrenzte Kapazität. Besonders an Wochenenden kann es also knapp werden, dann muss man etwa 120 Meter tiefer parken. An der Skiarena Schwarzer Berg gibt es genügend Platz, dafür muss man etwas länger klettern.

Auch ohne Aussichtsturm bietet der Schwarze Berg wunderschöne Ausblicke, unter anderem auf den Glatzer Schneeberg und die Klappersteine.
Foto: Łukasz Malkusz

Anspruchsvoller Aufstieg
Der Pass ist seit Anfang des 19. Jahrhunderts ein beliebtes Ausflugsziel. Bereits damals wurde hier die Puhubaude gebaut. Die Berghütte überstand den Zweiten Weltkrieg problemlos, wurde aber 1949 plötzlich abgerissen. Heute ist das einzige Gebäude auf dem eigentlichen Pass eine Kapelle aus dem Jahre 1781, die durch die Familie von Hans Mann aus Seitenberg gestiftet wurde.
Ans Ziel führen gleich zwei Wanderwege – der rote und der grüne. Beide führen in der gleichen Spur steil nach oben. Auf nur 1,4 Kilometern geht es genau 309 Meter hoch. Das ganze Teilstück sollte im Schnitt etwa 50 Minuten in Anspruch nehmen, fast jeder wird es aber in den Beinen spüren. Dabei geht es etwa 100 Meter am charakteristischen Fernsehturm vorbei, der 1984 auf 1.133 Metern errichtet wurde. Die Silhouette des Turms ist bis heute ein charakteristischer Teil des Schwarzen Berges, der vom Glatzer Kessel aus gesehen, sogar höher als der Schneeberg zu sein scheint. Früher wurden beide Gipfel von Beobachtern oft verwechselt.
Zum Glück gibt es eine Alternative – mit dem Skilift „Luxtorpeda“ kann man aus der Skiarena bis auf etwa 1.165 Meter hochfahren. Ein steiler, unmarkierter Pfad führt dann noch die letzten 40 Meter zur Spitze. Beide Wege sind schwer, der zweite ist mit einer Dauer von 5 bis 10 Minuten aber wesentlich kürzer.

Atemberaubende Panoramen
Der erste Aussichtsturm auf dem Schwarzen Berg entstand am Anfang des 20. Jahrhunderts. 2001 wurde ein neuer, 14 Meter hoher Holzturm errichtet, der ein wunderschönes Panorama bot. Dieser geriet jedoch leider in einen sehr schlechten technischen Zustand, wurde 2021 geschlossen und kurz darauf abgerissen. Die Ausblicke vom Schwarzen Berg bleiben aber trotzdem einzigartig. Ein kleines Stück südlich der Spitze befindet sich eine Felsengruppe, von der ein wunderschönes Panorama sichtbar ist. Es umfasst unter anderem den Glatzer Schneeberg, die Klappersteine und das Altvatergebirge. Die Endstation des Skilifts bietet wiederum einen einzigartigen Ausblick auf das Reichensteiner Gebirge und das Tal der Landecker Biele, einschließlich Bad Landeck (Lądek Zdrój) und Seitenberg.
Vom Gipfel aus kann man weiter wandern und einen langen Ausflug zum Glatzer Schneeberg wagen. Auf jeden Fall hat es der Schwarze Berg jedoch verdient, selbst Ziel einer Wanderung zu sein. Der Abstieg zurück zum Parkplatz ist mit 25 Minuten zwar extrem kurz, verlangt jedoch volle Konzentration.

Łukasz Malkusz

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