In den DFKs laufen derzeit Wahlen, in denen auch neue DFK-Vorsitzende bestimmt werden. In den kommenden Ausgaben werden wir die neuen und alten DFK-Chefinnen und DFK-Chefs fragen, weshalb sie sich entschlossen haben, das Amt zu übernehmen und was diese Arbeit für sie bedeutet. Ewa Feliks, die Chefin des DFK Sczedrzik (Gemeinde Malapane) hat das Amt der DFK-Vorsitzenden zum zweiten Mal übernommen.
Ich komme ursprünglich aus Groß Strehlitz. Mein Großvater hat sich von Anfang an bei der dortigen deutschen Minderheit engagiert. Er war Sekretär der Ortsgruppe. Er hat immer davon erzählt. Ich wusste, dass ihm die deutsche Minderheit und der DFK sehr am Herzen liegen. Das habe ich sogar als Kind mitbekommen, wie wichtig das für ihn war. Ich erwähne dies deswegen, weil das bestimmt einen Einfluss darauf hatte, dass ich mich als Erwachsene bei der deutschen Minderheit engagiert habe.
Ich bin dann später nach Deutschland gezogen, wo ich eine Zeitlang gelebt habe und wo heute immer noch meine Mutter lebt. Dann bin ich zurückgekehrt und habe mich in Sczedrzik niedergelassen. Und da hat mich eines Tages Klaus Leschik, der damalige Vorsitzende des DFKs angesprochen, ob ich nicht Mitglied beim DFK werden möchte. Und das wurde ich auch. Später wurde ich auch Vorstandsmitglied. Aber zu Beginn habe ich nur beobachtet, wie das alles abläuft. Doch Herr Leschik sprach immer wieder davon, dass er nicht mehr weiter Vorsitzender sein will. Es hat mich beeindruckt, wieviel ihm daran liegt, dass der DFK auch ohne ihn weiter besteht. Doch ohne einen Vorsitzenden drohte der Ortsgruppe die Auflösung. Eigentlich wollte ich das Amt nicht übernehmen, ich fühlte mich noch nicht bereit dafür. Es gab aber niemanden, der das machen wollte und so wurde ich 2020 DFK-Chefin in Sczedrzik. Es war keine leichte Amtszeit. Im Vorstand waren neun Personen, aber außer mir waren nur noch zwei wirklich aktiv und einsatzbereit. Und dann kam die Pandemie. In den meisten DFKs herrschte Stillstand. Doch ich dachte mir, wenn die Leute schon ihre Beiträge bezahlen, sollte ihnen auch irgendwas geboten werden. Wir haben also Online-Projekte organisiert, Filmchen gedreht und gepostet. Es war aber schon anstrengend. Die Arbeit im DFK ist oft eine Arbeit, die nicht bemerkt, nicht wahrgenommen wird.
Deswegen war ich auch diesmal entschlossen, das Amt nicht mehr zu übernehmen, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Doch während der Jahresversammlung hörte ich so viele nette Worte. Ich merkte, dass mein Engagement anderen viel bedeutet. Und die Freude der Menschen spornt mich ja auch an. Es gibt auch mir Freude. Und darum geht es doch im Leben, Freude zu finden. Deswegen habe ich dann doch „Ja“ gesagt. Ich habe aber eine Bedingung gestellt, dass ich mehr aktive Vorstandsmitglieder brauche, die mich bei der Arbeit unterstützen, denn allein schaffe ich das nicht. Im Vorstand sind jetzt neue Mitglieder und ich hoffe, das wird die Tätigkeit erleichtern.
Not. Adur