Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Die Welt von Kahlo und Rivera

Frida Kahlo – Selbstporträt mit Kette

„Frida Kahlo und Diego Rivera im polnischen Kontext“ ist eine Ausstellung, die noch bis zum 21. Januar 2018 in Posen (Poznań) zu sehen ist. Es ist die erste umfangreiche Werkschau des mexikanischen Künstlerpaares Frida Kahlo und Diego Rivera polenweit.

 

Im Kulturzentrum „Zamek“ im einstigen Kaiser Wilhelm II.-Residenzschloss sind insgesamt 28 bekannte Werke von Frida Kahlo sowie zehn Arbeiten von Diego Rivera zu sehen. Frida Kahlos Vater, Carl Wilhelm Kahlo (1871–1941), entstammte einer bürgerlichen lutherischen Familie aus Pforzheim. Er wanderte1890 als 18-Jähriger nach Mexiko aus. Dort ließ er sich als Fotograf in Mexiko-Stadt nieder und heiratete die Mexikanerin María Cárdena. Nach vier Jahren ließ er sich einbürgern und hieß fortan Guillermo Kahlo (Guillermo ist spanisch für Wilhelm).

 

Der „polnische Kontext“ bezieht sich auf die enge Verbindung Kahlo und Rivera zur Malerin Fanny Rabel, die 1922 in Lublin unter dem Nachnamen Rabinovich als Tochter einer jüdischen Schauspielerfamilie geboren wurde und später nach Mexiko zog. Sie war einst Schülerin von Frida Kahlo. Als Assistentin von Diego Rivera beteiligte sie sich an einigen seiner berühmten Wandmalereien, den sogenannten Murales, setzte später eigene Projekte um und gilt als erste weibliche Wandmalerin in Mexiko.

 

​​​Bernice Kolko, 1905 im podlachischen Grajewo geboren, emigrierte 1920 mit ihrer Familie in die USA. Die ehemalige Fotografin der US-Armee begann 1951 ein Projekt über Frauen in Mexiko. Dabei lernte sie Kahlo und Rivera kennen und stand besonders Frida Kahlo in den Jahren vor ihrem Tod sehr nah. Von ihr stammen eine Reihe von sehr persönlichen Aufnahmen von der mexikanischen Malerin. Doch sie hielt auch den Alltag im Land fest. Insgesamt 80 Fotografien von Bernice Kolko werden in Posen zu sehen sein. Ausgestellt wurde unter anderem Frida Kahlos größtes und ungewöhnlichstes Selbstporträt mit dem Titel „Der verwundete Tisch“. Sie hatte es 1939 zur Zeit ihrer Scheidung von Diego Rivera gemalt. Das Gemälde sollte von Polen in die Sowjetunion gebracht werden, ist aber auf dem Weg nach Moskau verschwunden und seitdem nicht wieder aufgetaucht. Im Kunstzentrum Zamek wird ein Raum der damaligen Ausstellung nachgebildet und auch das verschwundene Bild visualisiert.Geöffnet ist die Ausstellung dienstags bis sonntags von 12 bis 20 Uhr, der Eintritt beträgt 25 Złoty.

 

polen.travel/kann

Show More