Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Doppelte Leidenschaft

Für gute Stimmung sorgt der BJDM Kattowitz immer. Foto: BJDM Kattowitz.

Frische“ Vereine der deutschen Minderheit wie der DFK Oppeln-Zentrum oder der DFK Schonowitz (Syonowice) werden in der letzten Zeit immer bekannter und sorgen für neuen Wind in den Reihen der schlesischen Deutschen. Dies trifft auch auf die Ortsgruppe des Bundes der Jugend der deutschen Minderheit (BJDM) in Kattowitz zu. Das Erfolgsrezept dabei ist eine untypische und doch interessante Mischung.

 

Unter den Vereinen der deutschen Minderheit ist der BJDM Kattowitz noch ein Jungspross und trotzdem gehen von der Gruppe immer mehr Initiativen aus. Letztens hat sich der Verein in Projekte wie die Vorführung deutscher Filme oder das „Deutsch Café“ engagiert. Solche Projekte sind in der Großstadt, die das industrielle Herz Oberschlesiens ist, eher Mangelware, deswegen macht die Gruppe, die erst letztes Jahr gegründet wurde, immer mehr auf sich aufmerksam.

 

Einer der Aktivisten dieses BJDM ist der junge Kattowitzer Maksymilian Michałek. Die von ihm mitgestaltete Gruppe hat sich einen würdigen Mentor gewählt, von dem man zu einem eigenen Verein überzeugt wurde: „Die Idee für eine eigene Ortsgruppe kam vom BJDM Beuthen. Von seinen Mitgliedern haben wir gelernt, dass man im Rahmen der Minderheit  aktiv sein und dabei auch Spaß haben kann“, so Michałek. Tatsächlich ist der BJDM Beuthen eine der aktivsten Ortsgruppen des BJDM. Die dortigen Jugendlichen veranstalten nicht nur eigene Projekte, sondern engagieren sich auch in die Arbeit des DFK Schlesien wie traditionelle Kulturprojekte oder Denkmalsäuberungen.

 

Die wohl wichtigste Aufgabe für den neuen BJDM war, sich schon vom Anfang an interessant zu profilieren. Besonders im industriellen Teil Oberschlesiens sind deutsch-polnische Ressentiments noch besonders stark verankert. Diesbezüglich brauchte man einen Weg, um charakteristisch „rüberzukommen“. Dies haben die Mitglieder mit Hilfe der Verbindung zweier Leidenschaften geschafft: „Die Mehrheit unserer Mitglieder verbindet zwei Sachen: Erstmals ist es natürlich die deutsche Sprache und Herkunft. Zweitens ist es die Liebe zu den Bergen. Viele unserer Mitglieder sind auch Mitglieder im Deutschen Alpenverein (DAV). Die Zusammenarbeit mit dem DAV ist eine der Grundlagen unseres BJDMs“, gibt Maksymilian Michałek zu.

 

Trotz dass, wie Michałek sagt, „die Mehrheit der Projekte natürlich mit Bergwanderungen zu tun hat“, hat der BJDM Kattowitz auch viel mehr zu bieten. Der Verein dient auch als Treffpunkt für junge Menschen, die in Kattowitz „in Unternehmen mit deutschem Kapital arbeiten“. Diese werden nach Michałek im Herzen der Woiwodschaft Schlesien immer mehr, deswegen sei es „ein natürlicher Anhaltspunkt für diese jungen Menschen, die tagtäglich Deutsch in der Arbeit sprechen, dass sie sich auch nach der Arbeit, mit anderen, für die diese Sprache auch eine Leidenschaft ist, treffen wollen“.

 

Die Verbindung der deutschen Sprache mit Bergwandern scheint jedenfalls bei den Jugendlichen gut anzukommen, denn Mitglieder hat der BJDM Kattowitz immer mehr, vor allem in der Gruppe der 30-40-Jährigen, die in der Minderheit oft fehlen. Maksymilian Michałek sagt, dass dies vor allem mit der Tatsache zusammenhängt, dass „die Berge anziehen“ und dass wolle der Verein auch in Zukunft nutzen.

 

Den Sitz hat der BJDM Kattowitz in der Warszawska 19.

 

Łukasz Biły

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