Minderheiten können auch cool sein! – Das bewies letztens die Tageszeitung Deutschlands „Die Welt“, indem sie eine Auflistung von bekannten Rumäniendeutschen vorbereitet hat, die bis heute das öffentliche Leben Deutschlands und Europas prägen.
Die Liste sei nur eine „repräsentative Auswahl“ der wichtigsten und bekanntesten Rumäniendeutschen, die das 20. Jahrhundert hervorgebracht hat. Durchaus könne man noch viel mehr Namen nennen, doch viele werden erst einmal überrascht über die Tatsache sein, dass diese Persönlichkeiten nicht aus der Bundesrepublik stammen.
Angeführt wird die Liste von Rockstar Peter Maffay, der 1949 im rumänischen Kronstadt (Brașov) geboren wurde. Zu Anfang seiner Karriere wurde Maffay als Schlagersänger bekannt, mauserte sich aber dann nachhaltig zur Rock- und Popikone Deutschlands, die mehr als 15 erfolgreiche Alben hervorgebracht hat und die Spitzen der deutschen Charts stürmte. Das Talent von Peter Maffay liegt aber nicht nur in der Musik. Der Rumäniendeutsche ist ebenfalls Miterfinder der Märchen- und Zeichentrickfigur Tabaluga.
Aus Rumänien stammen aber auch bekannte Literaten. Mit der wichtigsten Auszeichnung der literarischen Welt wurde beispielsweise Herta Müller ausgezeichnet, die 1953 in Nitzkydorf (Nițchidorf) zur Welt kam. Unter ihren vielen Werken ist das bekannteste sicherlich der Roman „Atemschaukel“, für den sie 2009 den Literaturnobelpreis erhielt. Darin schildert Müller besonders bildhaft das Schicksal der rumäniendeutschen Bevölkerung, die nach dem Zweiten Weltkrieg schreckliche Deportationen erdulden musste.
Auf der Liste finden sich aber auch bekannte Sportler und Wissenschaftler wieder. Unter den Politikern hingegen wurde beispielsweise Klaus Iohannis genannt. Iohannis ist als Angehöriger der deutschen Minderheit und Staatspräsident zugleich der wichtigste Mann im Land.
Łukasz Biły