Vertreter der deutschen Minderheit trafen sich am 5. Juli traditionell auf dem Sankt Annaberg. Dort war anlässlich der Beendigung der militärischen Auseinandersetzungen ein Gedenken an die Opfer des Jahres 1921 organisiert worden. Wie jedes Jahr legten die Deutschen Blumen an den Gräbern der deutschen und polnischen Opfer nieder.
Die Bedeutung dieses Gedenkens unterstrich Rafał Bartek, Vorsitzender des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaft in Polen. „Aus der Sicht der Region, in der wir leben, ist es unheimlich wichtig, denn es waren entscheidende Tage, was die Zukunft der Region betrifft. Das hat sich hier auf dem Sankt Annaberg mehr oder weniger entschieden. Am 5. Juli wurde der Frieden geschlossen und danach wurde verhandelt. Nach diesen Verhandlungen kam es zu der Teilung und später zum Zweiten Weltkrieg“, sagt Rafał Bartek. Danach sei die Erinnerung an die Ereignisse von 1921 erst einmal von der einen Seite, den Nationalsozialisten, missbraucht worden und ab 1945 von den Kommunisten. Für das Verständnis dessen, was hier geschah, sei es wichtig, daran zu erinnern. „Für uns ist es vor allem wichtig, dass wir an den Frieden erinnern. Damit setzen wir ein Zeichen“, unterstrich Rafał Bartek.

Foto: VdG
Die Gedenkfeier in der Basilika zelebrierte Pfarrer Peter Tarlinski, der Minderheitenseelsorger. „Ich habe für heute auch einen Text aus dem Alten Testament gewählt, eine Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja. Sie spricht von Jesus als dem Friedensfürst. Auch dieser Tag, der Friedenstag, hat seine Wurzeln in der Bibel“, fasste Pfarrer Tarlinski zusammen.
Die Gedenkfeier wird im nächsten Jahr wieder am 5. Juli auf dem Sankt Annaberg stattfinden.
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ews/adur