Nach mehreren Ausflügen besuchen wir in diesem Jahr die Mittelsudeten ein letztes Mal. Vor uns liegt eine lange Wanderung durchs Eulengebirge.
Vom Gipfel der Hohen Eule herunter führt uns der rote Wanderweg. Das erste Teilstück dauert etwa 20 Minuten. In der Zeit geht es relativ steil zirka 135 Meter nach unten. Angekommen auf einer kleinen Waldlichtung, sehen wir die Eulenbaude.
Eine Berghütte mit unglücklicher Geschichte
Es handelt sich um eine der ältesten Berghütten in der Region. Sie wurde im Jahre 1897 durch den Verband der Gebirgsvereine an der Eule errichtet. In den nächsten Jahrzehnten hatte die Baude viel Pech. 1914 brannte sie teilweise ab, nach 1945 stand sie mehrmals leer und hatte Probleme, einen Betreiber zu finden. Seit 2022 ist sie wieder außer Betrieb. Zurzeit dauern am historischen Gebäude Renovierungsarbeiten an, es besteht also Hoffnung, dass die schöne Berghütte wieder funktionieren wird.
Wer eine kürzere Version der Wanderung gewählt und am Hausdorfer Pass geparkt hat, sollte hier links abbiegen. Die gelben Zeichen führen auf angenehme Weise innerhalb von 1,5 Stunden zurück zum Fahrzeug. Vor uns liegt jedoch ein etwas längerer Weg. Kurz klettern wir am Hang der Eulenkoppe, eines Nebengipfels der Hohen Eule entlang, danach geht es wieder herunter. In 20 Minuten sind wir an der nächsten Berghütte, der Eulenkoppenbaude. Diese entstand 1930 als Privatinvestition. Erster Eigentümer war der Schneidermeister Julius Dinter. Auf einem offenen Hang gelegen, ist sie das absolute Gegenteil der im Wald verborgenen Eulenbaude. Die Veranda bietet wunderschöne Ausblicke hinunter ins Tal.
Über dem Tal der Walditz
Kurz darauf kommen wir in Falkenberg (Sokolec) an. Wir biegen links ab und folgen eine Viertelstunde dem blauen Wanderweg, danach führt uns 45 Minuten lang die grüne Route durch das Dorf. Dabei geht es an der Martinskirche aus dem Jahre 1786 vorbei. Das ganze Teilstück ist außerdem gespickt mit alten Wohnhäusern im traditionellen lokalen Stil.
Hinter den letzten Gebäuden geht es noch einmal nach links. Uns erwartet eine Stunde, in der wir dem schwarzen Wanderweg folgen und durch Hügel wandern, die über dem tiefen Tal der Walditz ragen. Immer wieder gibt es die Möglichkeit, nach rechts zu gucken und einen Blick ins 150 Meter tiefer gelegene Tal zu werfen. Wir schlüpfen zwischen den Gipfeln des Grundbergs und Steibergs hindurch und kommen zur letzten Kreuzung unserer Wanderung. Hier verlassen wir die schwarze Route und folgen ein letztes Mal kurz den grünen Zeichen. Auf diese Weise kommen wir wieder im Dorfzentrum von Hausdorf an.
Insgesamt haben wir eine ansehnliche Wanderung hinter uns. Zwar mögen rund 18 Kilometer nicht ganz so schwer klingen, der Höhenunterschied auf der Strecke beträgt jedoch fast 800 Meter. Die reine Wanderzeit kann zwischen 6 und 7 Stunden betragen. Wenn man also Pausen dazurechnet, kommt man schon auf einen ganzen Wandertag. Es ist eine würdige Weise, sich von den Mittelsudeten zu verabschieden.