Einen Orden für die Grafschaft

Am Freitag, den 9. August, wurde Horst Ulbrich, stellvertretend für den DFK in der Grafschaft Glatz, mit dem Orden „Verdienter der polnischen Kultur“ vom polnischen Kulturministerium für jahrzehntelanges Engagement geehrt. Die Verleihung fand im Niederschlesischem Landtag in Breslau statt.

„Ich freue mich darüber natürlich außerordentlich – ist für uns schließlich die erste Auszeichnung überhaupt“, so der 77-Jährige aus Schwenz (Święcko). Als er vor 14 Jahren den Vorsitz des DFK in Glatz (Kłodzko) übernahm, bestand der nur noch aus einer Handvoll Leuten und war kurz davor, sich aufzulösen. In den folgenden Jahren gelang es Ulbrich und seinen Mitstreitern durch viel ehrenamtlichen Einsatz nicht nur den Verein zu retten, sondern ihn zu einer wichtigen Institution im Glatzer Kessel und darüber hinaus in der deutsch-polnischen Zusammenarbeit zu machen. Von der materiellen Unterstützung des Glatzer Krankenhauses, der Jugendarbeit und der Altenbetreuung über regelmäßige Chorauftritte bis hin zur Errichtung und Pflege von Denkmälern und Grabsteinen – das Wirken der mittlerweile etwa 360 Schlesierinnen und Schlesier im DFK Glatz werde seit Langem schon auch von den polnischen Mitmenschen geschätzt, erzählt Ulbrich stolz.

Überparteilich, aber erleichtert

„Da wir nicht politisch aktiv sind, funktioniert auf lokaler Ebene die Zusammenarbeit selbst mit Leuten der PiS gut.“ So habe man vom ehemaligen Glatzer Bürgermeister Bogusław Szpytma Ladenräume direkt hinter dem Rathaus zur Verfügung gestellt bekommen. Zugleich teilt er aber auch die Erleichterung über den Regierungswechsel in Warschau zur proeuropäischen Regierung von Donald Tusk, mit dem die politische und mediale Kampagne gegen die deutsche Minderheit endlich ein Ende gefunden habe.

Horst Ulbrich: “Wir haben in den letzten Jahren besonders unsere Jugendabteilung gefördert.”

Für die Zukunft wünschen sich der DFK Glatz und Horst Ulbrich in erster Linie eine sichere finanzielle Förderung seitens der Bundesregierung. Denn, so sagt er: „Wir gelten in der Region als verlässlicher Partner, sind gern gesehener Kulturort. Unser großer Erfolg war bisher aber nur möglich durch eine Vielzahl an – mittlerweile hochbetagten – privaten Fördermitgliedern in Deutschland und Österreich.“

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Tobias Weber

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