Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Ellguther Berg

Nach unserer Wanderung durch die Strehlener Höhen bleiben wir ganz nah an der Autobahn A4. Diesmal beginnt unser Ausflug 75 Kilometer weiter, auf dem Sankt Annaberg. Unser Ziel ist es, die Umgebung des bekannten Wallfahrtsortes von einer ganz anderen Seite kennenzulernen.

Die Anreise auf den Sankt Annaberg ist einfach – eine Autofahrt aus Krappitz (Krapkowice), Groß Strehlitz (Strzelce Opolskie) oder Kandrzin-Cosel (Kędzierzyn-Koźle) sollte keine Probleme bereiten. Kommen wir nicht an einem Sonntag oder Festtag an, sollten im Dorf Sankt Annaberg (Góra Świętej Anny) auch hunderte kostenlose Parkplätze zur Verfügung stehen. 

Die Hänge des Ellguther Berges bieten wunderschöne Ausblicke auf Nieder Ellguth und Sprentschütz. Am Horizont ist bei gutem Wetter auch Oppeln sichtbar.
Foto: Łukasz Malkusz

Von der Spitze hinab

Der Anfang unseres Ausflugs ist aus zwei Gründen untypisch. Erstens fangen wir bereits dort an, wo es die meisten Sehenswürdigkeiten gibt, zweitens sind wir schon am höchsten Punkt des Tages und werden erst einmal abwärts gehen. Das Kloster, der Kreuzweg und das Amphitheater sind jedoch so bekannt, dass wir uns diesmal nicht darauf konzentrieren werden. Unser Ziel ist es, die Umgebung mal anders zu erleben.
Im Ortszentrum halten wir nach den grünen Zeichen Ausschau. Denen werden wir den ganzen Tag lang folgen. Der Wanderweg führt uns über die Autobahnbrücke nach Wyssoka (Wysoka). Nach nur etwa 100 Metern verlassen wir die Hauptstraße des Dorfes und biegen links ab. Eine Feldstraße führt hier leicht nach oben. Zunächst geht es an den Resten einer Windmühle aus dem 19. Jahrhundert vorbei, danach zwischen Feldern, die sich flach auf fast 400 Metern erheben. Von hier aus kann man sich schon ein bisschen wie in den Sudeten fühlen und Panoramen der Umgebung von Groß Strehlitz bewundern. Von hier beginnt auch ein langer Abstieg.

Unerwartete Panoramen

Nach etwa 30 Minuten betreten wir einen Wald und es geht merklich nach unten. Dreiviertelstunden wandern wir auf diese Weise voran und dabei an zwei Naturreservaten vorbei. Die idyllische Ruhe wird nur von Zeit zu Zeit durch die Autobahn gestört, die sich einige hundert Meter weiter links befindet. Letztendlich verlassen wir die Wälder und erblicken wunderschöne Panoramen. Man ist nicht besonders viel höher als die Umgebung, aber das Flachland erlaubt es, kilometerweit zu blicken. 

Wir umkreisen den Ellguther Berg. Schon von der Ostseite gibt es Ausblicke auf Nieder Ellguth (Ligota Dolna) und Sprentschütz (Sprzęcice). Sein volles Potenzial zeigt dieser Gipfel aber erst, wenn man durch Nieder Ellguth spaziert und mit der Straße, die nach Oleschka (Oleszka) führt, an den Westhang kommt. Dieser ist mit Wiesen bedeckt und lädt zu einem Abstecher von der grünen Wanderroute ein. Wir empfehlen es, den Wanderweg kurz zu verlassen und auf den Hang zu klettern (der Gipfel selber befindet sich auf privaten Anwesen und ist daher unzugänglich). Uns bietet sich eine, so weit von bekannten Bergketten, eher unerwartete Ansicht auf große Teile der Landkreise Krappitz, Groß Strehlitz und Oppeln (Opole). Bei gutem Wetter sind auch mehrere Spitzen der Ostsudeten inklusive Bischofskoppe, Altvater und Glatzer Schneeberg sichtbar. 

Fortsetzung folgt

Łukasz Malkusz

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