Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Erinnerung an das Freikorps Oberland

 

 

Im Artikel „Gott sei Dank, die Bayern sind da“ (Nr. 27) über die sog. Schlesischen Aufstände berichteten wir u.a. über das Gedenken an die Kämpfer des bayrischen Freikorps Oberland in Schliersee. Der dortige Gedenkort wurde mittlerweile überarbeitet und am 16. Juli neu eröffnet.

 

„Die Bayern brachten ein blutiges Opfer bei der Verteidigung der Grenzgebiete ihres deutschen Vaterlandes. Es gab viele Verwundete und Vermisste. 54 Freiwillige des Freikorps Oberland verloren ihr Leben im Kampf um Oberschlesien. An sie erinnert eine Gedenktafel an einer Kapelle in der Nähe eines Weinbergs in der schön gelegenen Bergstadt Schliersee im südlichsten Zipfel Bayerns nahe der Grenze zu Österreich. Jedes Jahr im Mai finden dort Gedenkgottesdienste für die Gefallenen statt. Zudem wird eine Feldmesse gefeiert, an der nicht nur Bewohner der Gegend teilnehmen. Vielleicht lohnt es sich, einmal hinzufahren und zu beten”, heißt es in unserem Artikel zu den Hintergründen der sog. Schlesischen Aufstände.

 

Die Tafel der Südwand der Kirche ist nun Teil der neuen Installation.
Foto: privat

Das angesprochene Gedenken an die Gefallenen in Schliersee, das seit dem Ende der Kampfhandlungen 1921 in Form eines Denkmals und dann, nach dem Zweiten Weltkrieg, ab 1956 als Tafel an der Südwand der St.-Georgs-Kapelle stattfand, war für die dortige lokale Bürgerschaft seit mehreren Jahren ein Konfliktherd. Grund dafür waren die engen Verbindungen der Mitglieder des Freikorps und des späteren Bundes Oberland zu den Nationalsozialisten.
Nach 20 Jahren teils heftiger Diskussionen und der Erarbeitung einer neuen Gedenk- und Informationsform wurde am 16. Juli der Öffentlichkeitein neuer Ortübergeben. Unweit des ursprünglichen Denkmals wurde eine Installation des Künstlers e.lin (Erwin Wiegerling) aufgestellt, in die die aus der Südwand der Kapelle herausgelöste Gedenktafel eingearbeitet wurde. Die konkave Formsteinwand enthält Texte zum geschichtlichen Hintergrund von 1921 bis heute, ausgearbeitet vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.Auch der seit 1956 jährlich stattfindende Gedenkgottesdienst für die Gefallenen wird von nun nicht mehr gefeiert. An seine Stelle tritt eine Maiandacht.

Dr. Thomas Schlemmer vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin sagte zu der neuen Gedenkform: „Mit der Eröffnung dieses ‚Orts der Erinnerung‘, der Informationen über ein ganzes Jahrhundert enthält, endet hoffentlich ein Konflikt, der die Gemeinde Schliersee lange gespalten hat. Aber täuschen wir uns nicht: Damit ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte nicht zu Ende.“

 

Rudolf Urban

 

Den oben genannten Artikel finden Sie hier

„Gott sei Dank, die Bayern sind da!“

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