Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Es kommt ein Reif über Nacht

Gleinitz, heute Glinica, war über die Jahrhunderte im Besitz derer von Niebelschütz. In einem Kaufvertrag von 1446 erwarben die Brüder Nickel, Georg und Laslaw von Niebelschütz das Gut mit den zugehörigen Vorwerken, Mühlen und Teichen. Das Gut verblieb im Besitz der Familie über 500 Jahre!

1961 wurde das Schloss in das Register der Denkmäler eingetragen. Fotos aus dieser Zeit zeugen davon, dass es damals noch in einem relativ guten Zustand war. Foto: Wikipedia

 

Die Familiengeschichte derer von Niebelschütz ist spannend und lässt sie wie ein historischer Roman lesen. Eine Zeitlang wurde in Gleinitz zum Beispiel die Staatskasse des Herzogtums Glogau-Sagan versteckt, damit sie dem Grafen Ernst von Mansfeld nicht in die Hände fiel. Von Mansfeld war ein bedeutender Söldner und Heerführer in den Anfangsjahren des Dreißigjährigen Krieges – Johann von Niebelschütz, der damalige Besitzer von Gleinitz, hatte die Kasse auf die Bitte seines Vetters Johann-Ernst versteckt. Da dieser das Versteck nicht preisgeben wollte, wurde er von Manfelds Leuten nach Ungarn verschleppt und dort umgebracht.

 

Die Chancen, dass aus dieser Ruine noch ein Schoss wird, stehen schlecht. Foto: ZeroJeden/Wikipedia

 

Das Schloss Gleinitz wurde um 1680 im Renaissance-Stil erbaut. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde es teilweise zerstört und später wiederaufgebaut, allerdings im frühbarocken Stil. Es war eine Wasserburg, die von einem Graben umgeben wurde. Zum Schloss gelangte man über eine steinerne Brücke. Um das Jahr 1900 wurde das Schloss wieder renoviert und umgebaut. Damals wurde unter anderem ein neues Welldach angelegt. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Schloss völlig unbeschadet. Was danach geschah, kann man nur erahnen. 1961 wurde das Schloss in das Register der Denkmäler eingetragen. Fotos aus dieser Zeit zeugen davon, dass es damals noch in einem relativ guten Zustand war. Danach ging es aber mit dem Gebäude nur noch bergab. Heute ist es eine Ruine. Dennoch: Bis zum Jahr 2003 hing auf einem Portal über der Brücke eine Kartusche mit dem Wappen derer von Niebelschütz. Sie, sowie alle anderen wertvollen Verzierungen, fiel aber Dieben zum Opfer. So auch eine steinerne Tafel mit der Aufschrift: „Es darf sich niemand rühmen, dass sein Glück steht auf Blumen, es kommt ein Reif über Nacht, der die Blume gar zunichte macht“. Diese Worte klingen heute wie eine dunkle Prophezeiung. Aus dem einstigen Familiensitz derer von Niebelschütz, der 500 Jahre bestand, haben die letzten 50 eine Ruine gemacht. Das gleiche betrifft den Friedhof und den Park, der das Schluss umgeben hat.

 

Anna Durecka

 

 

Masz propozycje na kolejne artykuły na stronę www.zapomnianedziedzictwo.pl na temat zapomnianych miejsc z województw śląskiego, opolskiego i dolnośląskiego?

 

Interesujesz się historią Śląska i chcesz nawiązać z nami współpracę? Napisz do nas e-maila: sandra.mazur@haus.pl

 

„Zapomniane dziedzictwo” to projektu Domu Współpracy Polsko-Niemieckiej. Więcej na www.zapomnianedziedzictwo.pl

 

„Vergessenes Erbe” ist ein Projekt des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit. Mehr dazu unter www.zapomnianedziedzictwo.pl/de

 

Show More