Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Europa im Fokus des Schlesienseminars

Das 24. Schlesienseminar beginnt am 22. Oktober. Diesmal lädt das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit (HDPZ) zur Diskussion über die Europäische Union aus polnischer, deutscher sowie schlesischer Perspektive ein. Mit dem Direktor Lucjan Dzumla sprach Marie Baumgarten.

Lucjan Dzumla, Direktor des HDPZ, trifft in seinem Büro letzte Vorbereitungen für das diesjährige Schlesienseminar. Foto: Marie Baumgarten

 

Herr Dzumla, „Rückkehr nach Europa – 15 Jahre Mitgliedschaft Polens in der Europäischen Union“ heißt das Thema in diesem Jahr. Ist das nicht zu wenig schlesisch für ein Schlesienseminar?
Europa ist für Schlesien sehr wichtig. Die Grenzen sind geöffnet worden und wir können uns als Teil eines großen Ganzen fühlen. Das HDPZ hat sich von Beginn an mit seinen Projekten für Europa und die europäische Integration eingesetzt, diese Aufgabe haben wir auch in unserer Satzung festgehalten.

Wir wollen im Seminar nicht nur darüber sprechen, wie Polen in die EU gekommen ist, wir wollen uns auch damit beschäftigen, wie es derzeit um die EU bestellt ist und wie die Perspektiven aussehen.

 

Wieso sprechen Sie von einer Rückkehr?
Als Polen vor dem Krieg ein demokratischer Staat war, konnten wir uns als Teil von etwas Größerem fühlen. Nach dem Krieg, im Kommunismus, waren wir Teil des östlichen Verbundes. Nach dem Fall des Kommunismus sind wir wieder in den westlichen Kreis und damit nach Europa zurück gekehrt. Mit dem Eintritt in die EU wurde diese Rückkehr endgültig besiegelt.

 

In diesem Jahr gibt es auch viele andere Jubiläen, zum Beispiel 100 Jahre schlesische Aufstände, 80 Jahre Überfall auf den Sender Gleiwitz und damit der Beginn des Zweiten Weltkrieges, 30 Jahre Mauerfall und die ersten deutschsprachigen Messen auf dem Annaberg. Warum haben Sie sich nicht für einen dieser, vielleicht doch etwas schlesischeren Themenschwerpunkte entschieden?
Im letzten Jahr hatten wir mit dem Ersten Weltkrieg ein stark geschichtliches Thema, im kommenden Jahr wird mit den Folgen des Zweiten Weltkrieges wieder ein geschichtliches Thema im Fokus stehen. Diesmal wollten wir deshalb etwas Aktuelles aufgreifen.

 

Worauf dürfen sich die Besucher am meisten freuen?
Wir wollen in diesem Jahr unser Seminar öffnen. Die Besucher wollen wir viel stärker in die Gespräche einbeziehen. Es wird von den Experten aus Polen, Deutschland und Tschechien keinen Vortrags-Marathon mehr geben. Die Themen werden gemeinsam mit dem Publikum diskutiert – es wird also spannender und lebendiger.
Es ist auch wieder ein Treffen mit Erzbischof Alfons Nossol anberaumt. Für Jugendliche stehen Workshops offen, wo sie sich mit dem europäischen Gedanken aus unterschiedlichen Perspektiven auseinandersetzen können.

 

 

Das Schlesienseminar findet vom 22. bis 24. Oktober in Groß Stein statt (Kamien Slaski). Das genaue Programm findet man unter www.haus.pl. Hier kann man sich bis zum 18. Oktober anmelden. Das HDPZ organisiert einen kostenfreien Transport mit dem Bus von Oppeln nach Groß Stein.

 

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