Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Familientreffen der Volkstänzer

Mitglieder von Dialog, Silesia und Wal-Nak in Turku
Quelle: Joanna Hassa

Die ganze europäische Volkstanzfamilie traf sich Ende Juli im finnischen Turku. Dort fand nämlich das größte Volkstanzfestival Europas, die Europeade, zum 54. Mal statt. Mit von der Partie waren erneut auch die Volkstanzgruppen der deutschen Minderheit aus Oberschlesien: Silesia aus Rosmierka, Wal-Nak aus Raschau und Dialog aus Dylocken.

 

Die Europeade ist eine fünftägige Veranstaltung, an der jeweils ca 5.000 Tänzer, Musiker und Sänger teilnehmen. Die Tänze werden auf großen Bühnen in der Stadt aufgeführt. Daneben stehen ein Ball, ein festlicher Umzug und ein ökumenischer Gottesdienst auf dem Programm. Die verschiedenen Gruppen sind Tag und Nacht singend, tanzend und musizierend in Trachtenkostümen in der ganzen Stadt zu bewundern. Nicht anders war es auch dieses Jahr.

 

Ein großer Abenteuer

 

Seit einigen Jahren sind auch immer Volkstanzgruppen der deutschen Minderheit in Polen mitdabei. Zum ersten Mal waren Mitglieder von allen drei Ensembles der Minderheit bei der Europeade. Unterstützt wurden die Jugendlichen von der Volkstanzgruppe „Fröhlicher Kreis” aus Deutschland.

 

„Wir haben zuvor einige Tänze einstudiert, die uns die Mitglieder des ´Fröhlichen Kreises´ beigebracht haben. Es handelte sich dabei um traditionelle deutsche Volkstänze. Sie waren aber nicht schrecklich kompliziert, also mussten wir auch während der Auftritte kein Lampenfieber haben, weil die Choreographie nicht so aufwendig war. Wir konnten uns richtig auf das Tanzen konzentrieren und einfach Spaß zusammen haben”, berichtet Zuzanna Skibińska, Leiterin der Volkstanzgruppe Wal-Nak. Tanzen stand auch im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Tänzerinnen und Tänzer der deutschen Minderheit traten jeden Tag während ihres Aufenthaltes auf. Doch das war für sie keine große Herausforderung. „Wir sind eigentlich daran gewöhnt viel zu tanzen, wir üben ja auch viel vor Auftritten, von daher war das physisch jetzt nicht schwierig für uns. Vor allem war das ein großes Abenteuer, eine Chance sich vor einem großen Publikum zu zeigen, zu schauen was und wie die anderen tanzen, also sich auszutauschen”, sagt Zuzanna. Die Oberschlesier haben auch mit anderen Tänzern versucht, den Guinessrekord zu schlagen, der für die größte Anzahl der Tänzer, die gemeinsam an einem Ort einen Tanzen präsentieren, aufgestellt war.

 

Weitere Auftritte

 

„Es waren wirklich intensive fünf Tage, doch wir würden es jederzeit wieder tun”, versichert Zuzanna Skibińska. Eine Chance dazu werden die Volkstänzer auch im nächsten Jahr haben. Die 55. Europeade findet dann in Portugal statt. „Wenn es klappt, würden wir sehr gerne dort hinfahren”, ist sich Zuzanna jetzt schon sicher.

 

Und wer Geschmack auf deutsche und schlesische Volkstänze bekommen hat, der kann Wal-Nak demnächst auf dem Ernstedankfest in Raschau am ersten Septembersonntag sehen. „Wir sind auch am 9. September in Rosmierka auf der Bühne dabei. Dort feiert nämlich die Volkstanzgruppe Silesia ihren 25. Geburtstag und wir werden natürlich auch auftreten”, lädt Zuzanna Skibińska ein.

 

Anna Durecka

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