Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Finale des Bundesliga-Wettbewerbs

Die Preisträger des Bundesligawettbewerbs trafen sich nun persönlich. V.l.: Rafał Wodniok (Menager der Firma AIDe, des Sponsors des Wettbewerbs), Andrzej Kern (2. Platz), Janusz Kut (1. Platz), Rudolf Kulig (3. Platz) und Rafał Bartek (Vorsitzender der SKGD im Oppelner Schlesien).
Foto: Jerzy Stemplewski

Am 1. Juli wurden am Sitz der Oppelner SKGD die Preise des 15. Bundesliga-Wettbewerbs feierlich übergeben. Sponsor war nun schon zum dritten Mal die bekannte deutsche Firma Aide und sie stiftete drei sehr attraktive Preise: einen hochklassigen Laptop, einen Fernseher und ein Mobiltelefon! Der Sieger ist – zum zweiten Mal in Folge und zum fünften Mal überhaupt! – Janusz Kut aus Beuthen, der damit zum höchstdekorierten Teilnehmer unseres Wettbewerbs geworden ist, indem er den bisherigen Allzeit-Spitzenreiters Gothard Sochor aus Chrosczütz entthronte.

Ich bin überzeugt, dass Gothard Sochor noch nicht sein letztes Wort gesprochen hat, und für mich bleibt er übrigens weiterhin die Ikone und die größte Persönlichkeit dieses Wettbewerbs”, sagte der jetzige Champion Janusz Kut, der es mittlerweile zum achten Mal aufs Podium geschafft hat. „Dieses Mal war die Konkurrenz besonders hart. Es gab einen Moment, da lagen mehrere Spieler nur wenige Punkte auseinander und es hätte alles passieren können. Zumal wir dabei jeweils auf vier Bundesligaspiele pro Spieltag getippt haben, so dass die Möglichkeit zu ,stolpern riesengroß war.” Janusz Kut weiß, wovon er spricht: Bei einem der früheren Wettbewerbe stolperte er, und zwar ganz unerwartet in der letzten Runde, verhängnisvoll und rutschte so damals vom ersten auf den vierten Platz ab!

Janusz Kut (mi.) freut sich sichtlich über den ersten Platz.
Foto: Jerzy Stemplewski

 

Trauma nun passé

So etwas vergisst man nie. Ein vierter Platz schmerzt bei jedem Wettkampf ohnehin, aber damals war es für mich besonders unangenehm, denn der Sieg war ja schon zum Greifen nahe gewesen und am Ende kam ich nicht mal aufs Podium! Heute sehe ich im Rückblick, dass ich damals bei der letzten Frage der Serie zu hoch gepokert habe und dafür einen hohen Preis zahlen musste”, erinnert sich der aktuelle Meister. Seither hat Janusz Kut in jedem nachfolgenden Bundesliga-Wettbewerb ganz besonders im Endspurt entschieden weniger chargiert. Stattdessen waren bei ihm höchste Konzentration und genaue Analyse bei jeder Antwort sichtbar. „Das stimmt, seit jenem denkwürdigen Ausrutscher erlaubte ich mir keine Fantasien und Nonchalance mehr, wenn ich punktmäßig einen Vorsprung hatte. Dieser wurde beim letzten Wettbewerb sogar umso größer, je stärker meine Konzentration wuchs. Und als ich dann erstmals seit jener unglücklichen Niederlage gewinnen konnte, waren all die schlechten Erinnerungen auf einmal weg. Da wurde ich wieder selbstbewusst und meine Hand zitterte auch nicht mehr, als ich die Coupons ausfüllte. Das brachte mir dann den zweiten Sieg in Folge und meinen fünften überhaupt, worüber ich mich sehr freue. Und ich habe dazu ja auch allen Grund, denn die Mitbewerber sind sehr stark und ich habe geradezu den Eindruck, dass sie mit jedem Wettbewerb noch an Kraft zunehmen”. Dem ist auch absolut zuzustimmen! Mittlerweile hat der Meister sogar einen weiteren hochgefährlichen Konkurrenten bekommen in der Person von Andrzej Kern aus Reinschdorf (Kamionka), der mit jedem Wettbewerb nun immer näher an den ersten Platz heranrückt. So wurde Herr Kern, nachdem er zunächst den fünften und vierten Platz belegt hatte, beim 14. Contest bereits Dritter, direkt hinter den bereits genannten größten Stars unseres Wettbewerbsvergnügens Janusz Kut und Gothard Sochor. Und in der vergangenen Edition errang er bereits den Vizemeistertitel! Dabei hätte es für ihn noch besser ausgehen können, denn über weite Strecken lag Andrzej Kern während des Wettbewerbs in Führung und spielte dabei souverän und tippte nur selten falsch.

Zweiter auf dem Siegertreppchen wurde Andrzej Kern (Bildmitte).
Foto: Jerzy Stemplewski

 

Ach dieser FC Bayern

Als ich dann aber einen Fehler machte, dann war es ein ziemlicher Patzer, der mich vielleicht den Sieg gekostet hat. Ich denke hier an die Runde, in der ich nicht richtig auf das Spielergebnis zwischen Bayern München und Hamburger SV tippte, das übrigens 6:0 für die Bayern lautete. Ich hatte damals zwar auf die Schützlinge von Carlo Ancelotti gesetzt und hatte sogar vorhergesehen, dass sie fünf Tore erzielten würden, aber mir fehlte eben das eine Tor und da war es geschehen. Ich verlor damals viele Punkte, denn mein gefährlichster Konkurrent Janusz Kut erwies sich als fehlerlos und gewann gegen mich einen beträchtlichen Vorsprung, den ich nicht mehr wettmachen konnte”, erinnert sich Andrzej Kern. „Das tat mir damals ziemlich weh, ich bin ja ein großer Fan des FC Bayern und wünsche dem Klub nur das Beste, die höchsten Siege, aber gerade in dem Moment unterschätzte ich die Kraft meines Lieblingsvereins leider ein ganz klein wenig. Heute bedaure ich das aber nicht mehr. Ich feiere meine Vizemeisterschaft, was bisher mein größter Erfolg bei diesem Wettbewerb ist, und ich habe sie ja auch noch in einer so erlesenen Gesellschaft errungen! Das ist ohne Zweifel eine erhebliche Leistung und ich bin darüber hocherfreut. Außerdem ist mir klargeworden, dass ich ständig Fortschritte mache, die mich irgendwann mal vielleicht zum Sieg führen werden. Und der Fortschritt liegt daran, dass ich mich immer weiter steigere, ich analysiere eingehend jede Mannschaft vor dem jeweiligen Spiel, ihre personelle Zusammensetzung, die Vorgeschichte der gegenseitigen Begegnungen usw.“ Und dennoch: Die Konkurrenz macht auch dem Vizemeister aus Reinschdorf mächtig Druck. So konnte Andrzej Kern beim letzten Wettbewerb den am Ende Drittbesten Rudolf Kulig gerade mal um zwei Zähler überholen! Dabei wird sich der Bronzemedaillengewinner mit diesem Erfolg ganz gewiss nicht zufrieden geben. Rudolf Kulig ist nämlich ein langjähriger Sportfunktionär, ein Mann des Sports, dem der Wettkampf und ein hohes Selbstvertrauen in den Genen liegen. Und dabei legt er sich die Messlatte auch immer hoch.

Auf den dritten Rang schaffte es Rudolf Kulig (Bildmitte).
Foto: Jerzy Stemplewski

 

Sportgeist

In unserem Bundesliga-Wettbewerb spielt er schon lange mit und liegt dabei jedes Mal in der engen Spitze. Auf das Podium, und zwar nun zum zweiten Mal auf die dritte Stufe, hat er es allerdings zwei Mal geschafft: „Richtig, ich bin immer im Spitzenfeld, aber es fehlt mir dabei auch immer das sprichwörtliche i-Tüpfelchen, so dass es mir bislang nicht vergönnt war, bei diesem Contest zu triumphieren. Trotzdem habe ich nie daran gezweifelt, dass ich ihn einmal doch gewinnen kann!”, sagte Rudolf Kulig. Wenn man mit ihm spricht, spürt man, dass er Sportgeist geradezu ausstrahlt: „Ich habe im Laufe der Jahre, wie auch die anderen Teilnehmer des Wettbewerbs, meine Sichtweise auf die Spiele der deutschen Extraklasse ein wenig geändert, besonders auf diejenigen, die zum Tippen ausgewählt sind. Das bringt auch positive Ergebnisse und vielleicht kann ich ja irgendwann mal den Wettbewerb gewinnen. Und ich möchte bei dieser Gelegenheit noch unterstreichen, dass ich, ebenso wie Andrzej Kern, beim letzten Bundesliga-Wettbewerb meine Chancen auf den ersten Platz genau in der Runde verspielte, als es darum ging, auf den 6:0-Sieg des FC Bayern München über den Hamburger SV zu tippen. Ich setzte damals auf verschiedene Ergebnisse, darunter auch auf hohe Siege der Bayern, 5:0 und 5:1, aber die Bayern zeigten sich in dem Spiel noch durchschlagender. Im Endeffekt musste ich mich in der weiteren Phase auf den Kampf um den zweiten Platz konzentrieren und dabei sogar kurzzeitig Versuche meiner Konkurrenten abwehren, mich vom Dritten Platz zu stoßen. Wie die Praxis zeigte, konnte ich die erste Zielsetzung nicht erreichen, die zweite aber schon. Entscheidend ist für mich dabei, dass ich am Ende nicht auf der vierten und bittersten aller möglichen Platzierungen gelandet bin, die habe ich nämlich schon satt”, kommentierte Rudolf Kulig, dessen Wissen über den deutschen Fußball und die dabei unerlässliche Intuition, genau wie beim aktuellen Meister und Vizemeister, ganz enorm sind.

 

Nicht nur Unterhaltung

Das wusste auch der Aide-Manager Rafał Wodniok zu schätzen. Dieser kommentierte den Wettbewerbsverlauf und die Ergebnisse folgendermaßen: „Es ist beeindruckend, mit welcher Leidenschaft und Engagement die Teilnehmer dieses Bundesliga-Wettbewerbs über den deutschen Fußball und ihren Wettkampf gegeneinander sprechen, und welch gewaltige Emotionen sie dabei begleiten, eine schier unvorstellbare Energieladung. Ich habe keinen Zweifel: Das sind echte Enthusiasten, die über enorme Kenntnisse verfügen, welche sie auch fortwährend weiter vertiefen. Für solche Menschen lohnt es sich, derartige Wettbewerbe zu veranstalten, denn sie verdienen es ganz einfach. Und ich bin stolz darauf, dass die Firma Aide bei diesem Vorhaben mitwirken und ihren Beitrag zu der Freude und den Emotionen der Spieler leisten durfte. Auch der sportliche Charakter aller Spieler ist meiner Ansicht nach sehr beachtenswert. Viele von ihnen haben ja bereits nach wenigen Runden die reale Chance auf einen prämierten Platz verloren, aber sie kämpften trotzdem bis zum Schluss ehrgeizig um jeden Punkt und eine bessere Platzierung im Gesamtklassement. Bravo!”. Und Rafał Bartek, der Vorsitzende der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesier, ergänzte: „Dieser Wettbewerb ist eine fantastische Unterhaltung für unsere Leser und die Möglichkeit, sich zu testen im Vergleich mit würdigen Konkurrenten bei der Lieblingssportart Fußball in ihrer deutschen Ausprägung. Zugleich ist dieser Wettbewerb zu einer erkennbaren Größe in der Zeitung der Deutschen in Polen geworden, und dieses Markenzeichen gewinnt noch an Prestige durch die Markenfirmen, die seit Jahren als Sponsoren fungieren und damit den Erwartungen unserer Gemeinschaft entgegenkommen. Ich hoffe daher, dass die großartige Idee dieses Bundesliga-Wettbewerbs auch künftig fortgeführt wird.” Wir unsererseits als Wochenblatt-Redaktion bedanken uns bei der Firma Aide dafür, dass wir dank ihr unseren Lesern eine so attraktive Unterhaltung anbieten konnten.

Krzysztof Świerc

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