Vernetzung scheint offenbar in zu sein: Nachdem letztes Jahr das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) das „Mind-Netz“ gestartet hat und damit versucht, digital die Minderheitenarbeit in Ost-und Mitteleuropa zu bündeln, zieht auch das beliebte YOU.PA-Programm nach. Dessen Teilnehmer wollen eine ähnliche Initiative unter dem Titel „Young“ starten.
Das YOU.PA (Young Potentials Academy) ist eine Fortbildungsmöglichkeit, die schon seit Jahren jungen Menschen mit Minderheitenhintergrund angeboten wird. In ihrem Rahmen kann man an verschiedenen Schulungen im In-und Ausland teilnehmen, deren Thematik immer mit der Arbeit für einen Minderheitenverein verbunden ist. Im Laufe der Jahre kann die Academy auf dutzende Absolventen, darunter auch aus den Reihen der deutschen Minderheit in Polen, zurückblicken.
Wie es aussieht, trägt die Arbeit von YOU.PA jetzt ganz besondere Früchte. Bei einem Treffen von Jugendlichen im Alter von 18 bis 28 Jahren aus fünf mittel-und osteuropäischen Ländern (Polen, Rumänien, Tschechien, Ungarn und aus der Slowakei) wurde jetzt ein Konzept eines Minderheitennetzwerks ausgearbeitet, das das Angebot der Academy auf eine digitale Ebene heben soll. Im Rahmen des sogenannten „Young“-Programms“ sollen Fortbildungen und Stipendien für junge Mitglieder deutscher Minderheiten gebündelt und dann direkt den Interessierten angeboten werden: „Von solchen Möglichkeiten gibt es viele, doch oft ist es so, dass wenige es wissen oder auch nicht daran teilnehmen“, argumentieren die Autoren der Idee. „Young“ soll nun dieses Problem beheben, indem es mehrere Möglichkeiten an einem Ort präsentiert.
Für die Idee scheinen die Teilnehmer von YOU.PA schon jedenfalls die große Politik sowie die Vereinschefs gewonnen zu haben. Am 30. März treffen sich nämlich Politiker sowie Vorsitzende der Minderheitenorganisationen zu einem Gespräch, das Einzelheiten des Programms aufgreifen soll. Seine Anwesenheit bestätigte schon beispielsweise der Bundesbeauftragte Hartmut Koschyk. Anders als das von ifa erarbeitete Mind-Netz soll „Young“ nicht nur durch soziale Medien, sondern auch durch ein Internetportal zugänglich sein. Dort werden sowohl wie schon angesprochen Angebote von Förderungen und Stipendien zugänglich sein, wie auch Informationen zu den einzelnen deutschen Minderheiten in Mittel-und Osteuropa. Dienen wird die Young-Plattform ebenfalls zur Vermittlung des Wissens. Die Erfahrungen, welche die Absolventen von YOU.PA im Rahmen ihrer Schulungen gesammelt haben, werden ebenfalls zur Verfügung gestellt. So werden Projekte in einem Land organisiert werden können, die sich schon in einem anderen bewährt haben.
Wann das Projekt an den Start gehen wird, ist aber noch unklar.
Łukasz Biły