Vergangene Woche trat in Berlin die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM), die deutsche Minderheiten aus 21 Ländern Europas und den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion vereint, zu ihrer 25. Sitzung, der Jubiläumssitzung zusammen.
Die Deutsche Minderheit aus Polen vertraten hierbei der VdG-Vorsitzende Bernard Gaida, der Oppelner SKGD-Chef Rafał Bartek, die Chefin des Bundes der Jugend der Deutschen Minderheit (BJDM) Katrin Koschny und der Sejm-Abgeordnete der Deutschen Minderheit Ryszard Galla. Im Verlauf des Treffens wurde Bernard Gaida zum neuen Vorsitzenden der AGDM gewählt. In dieser Rolle wird er nunmehr auch an den Präsidiumssitzungen der (FUEV), der Dachvereinigung von Organisationen nationaler Minderheiten Europas, als Vertreter der Deutschen aus Mittel/ und Osteuropa teilnehmen! Dies ist eine Ehre und ein Beweis dafür, dass die Leistungen der Deutschen Minderheit in Polen in den letzten 25 Jahren nun international gewürdigt worden ist.
Unser riesiger Erfolg
„Die Wahl von Bernard Gaida ist eine große Errungenschaft für alle Deutschen in Polen. Über die vergangenen 25 Jahre wurde kein Vertreter der deutschen Minderheit in Polen in diesem Gremium, das in den letzten Jahren deutlich an Gewicht gewonnen hat, so sehr gewürdigt. Seit mehr als einem Jahr hat es sogar ein Büro in Berlin und ist folglich mit einem ganz konkreten Instrument ausgestattet worden. Und nachdem dies geschah, ist nun ein Deutscher aus Polen zum Vorsitzenden gewählt worden”, sagte Rafał Bartek und ergänzte: „Es ist eine immense Adelung und zugleich eine Herausforderung für Bernard Gaida, der nunmehr uns Deutsche aus Polen dort vertreten und in seinen Aussagen dabei immer wieder in erster Linie an die Situation in Polen anknüpfen wird. Es ist aber auch eine gewichtige Aufgabe für uns.” Und die BJDM-Leiterin Katrin Koschny sagte: „Wir sind anlässlich der Sitzung der AGDM mit mehreren Jugendorganisationen zusammengetroffen, darunter mit einer, die alle Jugendgruppen in Europa vereint. In dieser Runde sprachen wir über Erwartungen der Jugend, aber auch über Probleme dieser Organisationen. Wir vermerkten auch die allzu bescheidene Zahl von Projekten für junge Menschen, die zum Ziel haben, die deutsche Sprache und Identität zu pflegen und die Situation in diesem Bereich zu verbessern.”
Treffen mit Angela Merkel
Mit Angehörigen der Deutschen Minderheiten traf sich während der Sitzung der AGDM die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie erinnerte in ihrer Ansprache daran, dass die Politik der deutschen Regierung gegenüber Minderheiten sich auf Freiheit und Offenheit stütze. Nur derjenige, dem seine Wurzeln bewusst sind, könne auch Brücken in die Zukunft bauen, betonte sie. Bemerkenswert: Nie zuvor war die Kanzlerin mit Vorsitzenden der Organisationen der deutschen Minderheiten aus so vielen Ländern gleichzeitig zusammengetroffen. Das Treffen bot den Vertretern der deutschen Minderheiten auch die Gelegenheit dazu, sich zu äußern. Rafał Bartek verwies hierbei im Beisein der deutschen Regierungschefin darauf, dass in der jetzigen geopolitischen Situation in Polen die Minderheiten von einem Gefühl der Unsicherheit begleitet werden. Als Beispiel nannte er die Umstände der Vergrößerung Oppelns, wo, wie er unterstrich, europäische und nationale Gesetze verletzt wurden.
Krzysztof Świerc