Nachhaltigkeit und Ökologie sind Themen, welche Jugendliche weltweit beschäftigen. Auch in Polen und Deutschland setzen sich junge Menschen für den Klimaschutz ein und möchten die Welt ein wenig besser machen. Mit „Keep Cool – Freiwill*ich Nachhalt*ich“ bekamen Schülerinnen und Schüler aus Oppeln und Osterholz-Scharmbeck die Möglichkeit, sich eine Woche lang über diese Themen auszutauschen.
Als Jugendbegegnung, gefördert vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk, ermöglichten das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit und die Bildungsstätte Bredbeck 16 Jugendlichen, sich bei verschiedenen Workshops und Ausflügen mit dem Leitthema „Nachhaltigkeit“ auseinanderzusetzen. Was können wir für unsere Umwelt tun? Was können Konsumenten, Unternehmer und die Politik machen, um nachhaltiger zu sein? Wie stellen wir uns eine ökologische Stadt der Zukunft vor? Es gab viele Fragen wie diese, auf die geantwortet wurde.
Der erste Teil des Projekts fand schon im Mai in hybrider Form statt. Die Gruppe der polnischer Seite traf sich im HDPZ in Oppeln, die deutsche Gruppe in der Bildungsstätte in Osterholz-Scharmbeck. Die erste Begegnung war dem Einstieg ins Thema gewidmet.
„In der Schule wird nur selten oder gar nicht über solche Themen gesprochen, wie die, die wir bei dem Austausch behandelten,“ erklärt Teilnehmer Marcin Niesłony. „Dank der Begegnung im Mai waren wir gut auf unsere gemeinsame Woche in Deutschland vorbereitet und verfügten über das nötige Grundwissen.“
Gleich am ersten Tag in Osterholz-Scharmbeck stieg die Gruppe ins Thema ein. Während einer fast 25 km langen Fahrradtour wurde nicht nur die Gegend erforscht. Die Gruppe besuchte zum Beispiel auch die biologische Station im Ort, Windkraftanlagen und die in der Gemeinde übriggebliebenen Moorgebiete. An jedem der Standorte gab es Diskussionen, bei denen der Umgang mit den Problemen und Lösungen in Bezug auf die bestimmten Orte aus deutscher und polnischer Perspektive verglichen wurde.
„Ich habe das Gefühl, dass die Jugendlichen in Polen und Deutschland sich in dieser Hinsicht gar nicht mal so sehr unterscheiden“, meint Lucjan Dzumla, Generaldirektor des HDPZ. „Sowohl in Polen als auch in Deutschland wissen junge Menschen, wie wichtig diese Themen sind und dass man jetzt handeln muss. Die Klimabewegungen sind unter Jugendlichen stärker denn je und so ein Projekt wie ‚Keep Cool‘ zeigt, dass es die Jungen wirklich beschäftigt.“
Die Gruppe besuchte auch eine solidarische Landwirtschaft, eine Klimawerkstatt und einen Urban Garden in Bremen. Alle diese Konzepte sind in Polen noch nicht so verbreitet, deswegen gab es für die Gruppe aus Polen viel Neues. Die Frage „Wie würden diese Konzepte in Polen angenommen werden?“ stand jedes Mal zur Debatte. Um die neuen Eindrücke und das neue Wissen zusammenzufassen, haben die Jugendlichen einen „Action Bound“ erstellt. Es ist eine Schnitzeljagd, die durch eine App ergänzt wird. Infoseiten, Aufgaben, Fragen zum Thema Nachhaltigkeit lokal sowie global machen den Bildungswert des Spiels aus. Es wird bei zukünftigen deutsch-polnischen Projekten der Bildungsstätte Bredbeck gespielt werden.
Sowohl für die deutsche als auch die polnische Gruppe war diese Begegnung eine Möglichkeit zum Austausch und zum Kennenlernen der Perspektive des Nachbarn.
Andrea Polański