Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Generationsübergreifend und innovativ

Nach vier Editionen der Elementarschulung für Jugendliche Gruppenleiter sieht das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit (HDPZ) das Potential der Absolventen. Um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich weiterzuentwickeln, startete die dritte Ausgabe von proELOm. Motto für diese Edition: Generationen verbinden.

ProELOm ist die weiterführende Schulung für Gruppenleiter der Deutschen Minderheit. Wie das „pro“ im Namen schon verrät, geht es bei der Schulung um die Weiterentwicklung der Absolventen von ELOm. Die Erweiterung des bereits angeeigneten Wissens und neue Kompetenzen stehen im Mittelpunkt der Schulung, deswegen erwartet die jungen Leader auch diesmal eine theoretische Vertiefung in die Themen rund um Projektmanagement.

Konkrete Ziele
ELOm wäreallerdings nicht ELOm ohne einen praktischen Teil der Schulungen. Auch in dieser Staffel müssen die Jugendlichen Projekte organisieren, doch diesmal gilt es, ein konkretes Ziel umzusetzen.„Bei einem Gespräch mit Herrn Bernard Gaida, dem Vorsitzendem des Verbandes der deutschen Gesellschaften,beim Jugendfestival 2019 wies er darauf hin, dass es an Jugendlichen in den lokalen Strukturen der deutschen Minderheit, also den DFKs, fehlt,“ erinnert sich Magdalena Prochota, Mentorin des Projekts. „Mit dieser Edition arbeiten wir an einer Umsetzung der Aufgabe, Jung und Alt lokal zu integrieren.“

Aufgabe der Teilnehmenden war es, generationsübergreifende Projekte zu realisieren. Die jungen Leader bringen Ideen mit und setzen sich in ihren Initiativen auf moderne Weise mit Identität, Sprache und Kultur auseinander, jenen Werten, die in der deutschen Minderheit eine wichtige Rolle spielen. Dank dessen sind ihre Projekte sowohl für die ältere Generation als auch für jungeMenschen ansprechend.

Bei der ersten Schulung Ende Mai in Turawa ging es gleich zur Sache. Die Trainer brachten den Jugendlichen alles bei, was sie für die Umsetzung generationsübergreifender Projekte wissen und können müssen. Es gab kreative Aufgaben, Vorträge, Rollenspiele und eine Projektwerkstatt, bei der drei Gruppen Ideen für ihre Projekte ausgearbeitet haben.

 

Teilnehmer der proELOm-Schulung haben zunächst Theorie auf dem Programm
Foto: Andrea Polański

Austausch ist wertvoll
Eines der Projekte hieß „Generationsbrücken“ und fand in Bienkowitz in der Woiwodschaft Schlesien statt. Ziel war es zu zeigen, wie viele Gemeinsamkeiten es zwischen den Menschen gibt. Daher konzentrierte man sich auf die Schaffung eines Dialogs zwischen mehreren Generationen. Es wurde ein Raum für den Austausch von Ideen und Erfahrungen gebildet, sodass jeder von jedem etwas lernen konnte. “Wie leben Sie glücklich?”, “Was ist das Schönste, was Ihnen in Ihrem Leben passiert ist?”, “Was ist für Sie das Wichtigste im Leben?”, “Stellen Sie sich vor, Sie sind 16/60 Jahre alt. Was würden Sie zu sich selbst sagen?”. Diese Fragen bildeten den Einstieg in die Diskussionen.

„Ich bin der Meinung, dass so ein Austausch etwas sehrWertvolles ist,“ befindet die Organisatorin Wiktoria Pilińska. „Oft ist davon die Rede, dass Jung und Alt nicht miteinander klarkommen, aber durch dieses Projekt möchten wir das Gegenteil beweisen. Anhand der Diskussionen konnten wir deutlich merken, dass es auf jeden Fall Gemeinsamkeiten gibt und Meinungsverschiedenheiten durch Kommunikation gelöst werden können.“

Die kleine Heimat auf dem Fahrrad entdecken
In Rosenberg dagegen fand das Generationenprojekt ” Zusammen na kole” statt. Jugendliche, Senioren und Familien mit Kindern trafen sich am Nachmittag am Umsteigezentrum, um eine Fahrradtour durch die Gegend zu unternehmen. Die erste Station war die St.-Anna-Kirche, wo der Kirchenverwalter über die Geschichte dieses Bauwerks aus dem 16. Jahrhundert referierte. Die Route führte durch die Wälder und Wiesen rund um Rosenberg. Nach fast zwei Stunden erreichten sie ihr Ziel – Albrechtsdorf, wo sie der Duft des Grills anlockte. Vor dem Abendessen konnten alle Teilnehmer Spiele spielen. Das Projekt wurde von der Molkereigenossenschaft in Rosenberg unterstützt.

 

Danach setzen sie ihr Wissen in die Praxis um, wie hier beim Fahrradausflug.
Foto: Andrea Polański

Musik verbindet
Das dritte Generationsprojekt wurde in Derschau bei Oppeln organisiert. Bei „Tanzgeneration“ ging es, wie der Name schon andeutet, um Tanz und Musik. „Musik begleitet täglich jeden aus unserer Projektgruppe – deswegen haben wir es zum Thema unseres Projekts gewählt,“ erklärt Marcin Niesłony. „Musik verbindet Menschen. Wir wollten Jung und Alt durch die Musik in unserem Projekt verbinden. Wir haben uns dafür entschieden, einen Fokus aufs Tanzen zu legen.“
In einer Präsentation zeigten die Jugendlichen, wie sich beliebte Tänze zwischen 1960 und heute entwickelten. Sie brachten auch die Popkultur und Mode der jeweiligen Jahrzehnte näher. Natürlich durfte gemeinsames Tanzen nicht fehlen. Die anwesenden Senioren zeigten den jungen Menschen, wie sie in ihrer Jugend tanzten, ebenso zeigten die Jugendlichen ihren Omas und Opas, was heutzutage modern ist.

„Ich habe gar nicht gemerkt, dass zwischen uns Älteren und den Jugendlichen doch so ein großer Altersunterschied ist, weil wir so sehr Spaß hatten,“ so Seniorin Stefania Lysy. „Es hat mir gefallen, wie die Jugend dafür sorgte, dass wir uns durch gemeinsame Spiele und Tanzenintegrieren. So motivierte und offene Jugendliche möchte man überall treffen. Ich würde so einen Abend gerne einmal wiederholen.“

Stolz auf die Nachwuchsführungskräfte
Aktuell läuft die fünfte Edition von ELOm und die dritte von proELOm. Während der vergangenen Jahre wurden mehr als 60 Jugendliche ausgebildet.„In dieser proELOm-Staffel gibt es auch eine Projektgruppe, die an einer Datenbank der Absolventinnen und Absolventen arbeitet. Wir sind stolz auf die jungen Leader, die wir in den fünf Jahren ausgebildet haben und möchten sie öffentlich vorstellen“, so Magdalena Prochota. „Dass ELOm wirklich etwas bringt, zeigt sich am besten darin, dass das aktuelle Koordinationsteam aus drei Absolventinnen besteht.“

Mittlerweile ist schon proELOm 4 in Planung. Der Gedanke, Generationen zusammenzubringen, wird das Schulungsprogramm weiter begleiten. Die Teilnehmenden werden bei der „Begegnungsstättenarbeit“ 2022 mitwirken.
Das Projekt wird finanziert vom Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat sowie vom Marschallamt der Woiwodschaft Oppeln.

Andrea Polański

Mehr zu den einzelnen Projekten der Teilnehmer von ELOm gibt es auf Facebook und Instagram unter @elementarz_elom.

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