Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Generationswechsel gewünscht

Jolanta Cwalina löste auf dem Posten des DFK-Chefs den bisherigen Vorsitzenden Josef Krause ab.
Jolanta Cwalina löste auf dem Posten des DFK-Chefs den bisherigen Vorsitzenden Josef Krause ab.

Jolanta Cwalina ist seit Kurzem die neue Vorsitzende des DFKs in Sohrau (Żory). Seit der Gründung der Ortsgruppe im Jahr 1992 war Josef Krause der Chef der Deutschen. Es war aber Zeit für einen Generationswechsel.

 

“Ich bin seit einigen Jahren bei der deutschen Minderheit aktiv, anfangs aber nicht im Sohrau, sondern mehr in Orzesche. Vom Beruf her bin ich Germanistin, von daher war mir vor allem die Kenntnis der deutschen Sprache und die Verbreitung dieser nicht nur bei den Mitgliedern der deutschen Minderheit wichtig”, betont Jolanta Cwalina. Zuerst hat die neue Vorsitzende einen Deutschkurs beim DFK Orzesche begonnen. Nicht immer war ihre Zusammenarbeit mit der deutschen Minderheit einfach. “Unsere Mitglieder sind vor allem ältere Menschen. Sie sind eher eine geschlossene Gesellschaft, konservativ. Ich wollte von Anfang an, dass an den Deutschkursen jeder teilnehmer kann, egal welcher Herkunft. Das hat natürlich nicht allen gefallen”, erinnert sich Jolanta Cwalina. Doch die Germanistin hat nicht aufgegeben, im Gegenteil. “Es gibt selten was, was mich von dem, was ich mir geplant habe, abbringen kann. Deswegen habe ich mehrmals Herrn Martin Lippa um Unterstützung gebeten. Er hat Überzeugungsarbeit bei den DFK-Mitgliedern geleistet und das hat auch Früchte getragen”, sagt die DFK-Chefin. Neben dem Deutschkurs hat Jolanta Cwalina in Orzesche auch eine Samstagskursgruppe gegründet. “Auch hierbei kam der Vorwurf auf, dass die meisten Kinder keine deutschen Wurzeln haben. Aber ich finde, dass ist nicht das Wichtigste. Wir müssen uns in Offenheit üben, in Toleranz. Wir leben in Europa, die Menschen mischen sich immer mehr untereinander. Ich kann nachvollziehen, dass es für ältere Menschen schwer ist, das gutzuheißen. Aber wir müssen über die Zukunft nachdenken”, sagt die DFK-Chefin.

 

Beim DFK Sohrau trifft sich lediglich eine Handvoll Menschen. Die Mitglieder hatten Angst, dass, falls sich nichts ändert, ihr DFK aufgelöst wird. “Deswegen hat mich der Vorsitzende Josef Krause gebeten, das Steuer zu übernehmen. Ich werde versuchen, mein Bestes zu tun, vielleicht um auch neue Mitglieder zu gewinnen”, sagt Jolanta Cwalina. Drei jüngere Frauen haben sich bereits eingeschrieben, und auch mit einem Deutschkurs im DFK Sohrau hat Jolanta Cwalina schon begonnen. Ihr Ziel ist es, auch hier einen Samstagskurs zu eröffnen, damit die Kinder Spaß am Deutschunterricht entdecken und der DFK eine Zukunft hat.

 

Anna Durecka

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