Das Museum des Oppelner Landes (Muzeum Śląska Opolskiego) stellt jeden Monat ein Exponat als Objekt des Monats vor. Im August ist es eine Druckgrafik der Kirche in Königlich Neudorf (Nowa Wieś Królewska).
Die Kirche „Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe“ von 1903 befindet sich im Ortskern von Königlich Neudorf, des heutigen Stadtteils von Oppeln. Entworfen wurde diese Pfarrkirche von Ludwig Schneider (1855-1943), einem Architekten, der zeitlebens mit Schlesien verbunden war und sich als Kenner der deutschen Sakralkunst verdient gemacht hat. Schneider war ein Vertreter des Historismus in der Architektur, einer Strömung, die die Stilistik vergangener Epochen nachahmte, insbesondere des deutschlandweit beliebten neugotischen Stils. Er entwarf mehr als 40 katholische Kirchen in Schlesien, Mähren und Dänemark. Zu Schneiders vollendeten Werken auf dem Gebiet der heutigen Woiwodschaft Oppeln gehören die Kirche Mariä Himmelfahrt im niederschlesischen Löwen (Lewin Brzeski), die St. Nikolaus-Kirche in Kandrzin (Kędzierzyn), die Kirche zur Erhöhung des Heiligen Kreuzes in Carlsruhe (Pokój) und eben jene Kirche in Königlich Neudorf.
Gestiftet wurde dieses Gotteshaus von den Einwohnern Königlich Neudorfs, insbesondere von Maria und Franziska Schwierz, die 30.000 Mark gespendet hatten. 1899 wurde Ludwig Schneider eingestellt. Zwei Jahre später, nach der Trennung der Königlich Neudorfer Pfarrei von der Pfarrei Heilig Kreuz, wurde das Bauprojekt vom Breslauer Erzbischof genehmigt. Im Oktober 1902 wurde der Grundstein gelegt. Die Bauarbeiten, an denen sich auch die Gemeindeglieder beteiligten, dauerten zwei Jahre.
Das Gotteshaus in Königlich Neudorf wurde von den Einwohnern gestiftet.
Die Einweihung der Kirche fand am 13. Oktober 1904 statt. Ein halbes Jahr später fand die Kirchweihe unter Beteiligung von Erzbischof Georg Kardinal Kopp statt, der der Gemeinde 5.000 Mark für die Anschaffung von Altären, eines Taufbeckens und einer Turmuhr stiftete. Die Gesamtkosten für den Bau betrugen 196.000 Mark.
Auch das angrenzende Pfarrhaus ist von Ludwig Schneider im neugotischen Stil entworfen worden.
Das Exponat des Monats im Oppelner Museum zeigt eine äußere Gesamtansicht des Gebäudes von der Nordwestseite.