Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Geschichte im Visier

Die Historische Kommission für den Kreis Neustadt Oberschlesien besteht aus fast 100 Mitgliedern aus ganz Deutschland und Polen. Die Mitglieder brennen für Schlesien, doch die Leidenschaft mündet nicht nur in Rundreisen durch Schlesien, es wird vor allem eifrig geforscht.


Auf eigene Faust suchen die Mitglieder der Kommission verschiedene Quellen, u. a. in Staats- und Kirchenarchiven. Danach wird der Stoff analysiert, bearbeitet und es entsteht ein kürzer oder länger Text daraus. Die Texte wiederum werden gesammelt und herausgegeben. Neue Publikationen der Historischen Kommission wurden im Rahmen der Historischen Woche im Kreis Neustadt an verschiedenen Orten des Kreises vorgestellt: sowohl in Museen als auch in Klubräumen der Dörfer. „Wir sind ein recht starker Verein für einen kleinen oberschlesischen Kreis. Da wir viel unternehmen, erfreuen wir uns nach solchen Aktionen wie der Historischen Woche immer wieder neuer Mitglieder. Die Gründungsmitglieder waren 12 Personen, die hier aus dem Kreis vertrieben worden waren“, so Andreas Zmarzly, Vizevorsitzender der Kommission.

Andreas Zmarzly (links) und Prof. Ralph Wrobel (rechts) begrüßen die Gäste bei einem Treffen während der Historischen Woche im Museum in Oberglogau (in der Mitte – die Übersetzerin Agnieszka Skrzypulec).
Foto: Moritz Zajonz

Neue Bücher
Die Idee von Andreas Smarzly war es, Studien zur Geschichte des Kreises Neustadt/OS „Circulus Neostadiensis“ herauszugeben: „Es ist ein Sammelband verschiedener Autoren, die leidenschaftlich Verschiedenes zum Kreis Neustadt, so z. B. historische Orte wie den Kapellenberg oder spannende Berufe wie den der Hebamme, erforscht haben. Das ist der erste Teil und wir haben bereits fünf weitere Aufsätze für einen weiteren Teil zugesendet bekommen“, so der Betreuer des neuesten Projektes. Das Buch ist zweisprachig im Senfkornverlag erschienen, weitere Teile erscheinen, sobald genügend Stoff gesammelt ist.

Unterstützung
Henryka Młynarska aus Oberglogau erforschte ihren Stammbaum acht Generationen zurück. „Dank der Zugehörigkeit zu der Kommission hatte ich Mut dazu. Es ist mir dann gelungen, ein Buch mit Legenden der Region zu verfassen“, erzählt Henryka Młynarska, die fast 20 Jahre lang Mitglied der Kommission ist und jedes Mal gerne an der Historischen Woche teilnimmt. „Viele Mitglieder der Kommission erforschen ihre Wurzeln, damit beginnt bei vielen das Abenteuer Forschen. Danach geht es über in die Ortserforschung und dann immer weiter.

Es kommen auch viele junge Menschen, die wissen, dass z. B. ihr Opa 1945 aus Schlesien raus ist und sie selbst waren noch nie hier. Aber sie interessieren sich dafür, und suchen bei uns Hilfe zur Ahnenforschung. Und wir helfen gerne, jedem, der sich bei uns meldet“, sagt Andreas Smarzly. Prof. Ralph Wrobel, Vorsitzender der HKKNOS, ist zufrieden mit dem Verlauf der Historischen Woche: „Wir haben bei einem Treffen völlig neue Bilder und Dokumente zum Ort Kerpen bekommen, mit denen wir weiterforschen und die Chronik des Dorfes, die in zwei Jahren zur 750-Jahrfeier vorgestellt wird, erweitern können“, freut sich der Historiker.

Manuela Leibig

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