Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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„Hannibal 1945“ in der Malerei

Das diesjährige Gedenken an den Untergang des Schiffes „Gustloff“ im Januar 1945, das deutsche Einwohner Pommerns auf der Flucht vor der Roten Armee transportierte, findet am 18. März statt. Das Thema der Operation „Hannibal“, wie die deutsche Militäroperation zur Evakuierung von Soldaten und Zivilisten aus Ostpreußen auf dem Seeweg genannt wurde, ist auch in der Galerie auf der Insel in Lauenburg a. d. Leba präsent.

Die deutsche Minderheit in Gdingen unter der Leitung von Benedikt Reszke lädt zu einer Gedenkveranstaltung für die Opfer der „Gustloff“ ein. Der Gottesdienst findet am 18. März um 15:30 Uhr in der Redemptoristenkirche in der ul. Portowa in Gdingen statt. In der Seitenkapelle der Kirche befindet sich eine Gedenktafel, die den Opfern der Schiffsevakuierung von 1945 gewidmet ist. Nach dem Gottesdienst gehen die Teilnehmer, unter ihnen die deutsche Generalkonsulin in Danzig, Kornelia Pieper, zum Skwer Kościuszki im Hafen von Gdingen, wo Kränze ins Wasser geworfen werden.

Galerie

Doch nicht nur die deutsche Minderheit in Gdingen erinnert sich an die Ereignisse von Anfang 1945. Auch in der Galerie auf der Insel in Lauenburg ist eine Ausstellung mit dem Titel „Hannibal 1945 – maritime Rekonstruktionen“ zu sehen. Dabei handelt es sich entweder um rekonstruierte verschollene Bilder der Gustloff von vor 1939 oder anderer Schiffe der „Hannibal“-Operation, die auf der Grundlage alter Postkarten gemalt wurden. Die von Jerzy Janczukowicz aus dem Wasser geborgenen Erinnerungsstücke verleihen den ausgestellten Gemälden somit eine Dimension der Realität.
Die Bilder der Ausstellung „Hannibal 1945“ werden sukzessive während des jährlichen Gottesdienstes in Gdingen präsentiert, der den Opfern der Flucht über die Ostsee im Jahr 1945 gewidmet ist. Damals wurden 2 Millionen Menschen auf dem Seeweg evakuiert, mehrere Schiffe wurden versenkt, darunter die „Gustloff“, die „Steuben“ und die „Goya“, auf denen 20.000 bis 30.000 Menschen starben.

Michal Janczukowicz in der Galerie auf der Insel und Erinnerungsstücke an seinen Vater Jerzy.                                        Foto: Wojciech Pasko-Porys

Jerzy Janczukowicz

In der Galerie auf der Insel werden jedoch auch originale Erinnerungsstücke ausgestellt, die aus dem Schiffswrack der „Gustloff“ geborgen wurden. Einer der ersten Erforscher deutscher Schiffswracks war der 1938 in Vilnius geborene Jerzy Janczukowicz. Die von ihm gesammelten Artefakte haben einen legalen Status. Als die aus dem Wrack gezogenen „Gustloff“-Anker verschrottet wurden, war er derjenige, der mit Genehmigung des Seeamtes die anderen Exponate konservierte. Außerdem sind die Wracks erst seit 1993 als Kriegsgräber geschützt. Es ist verboten, ohne Genehmigung in der Nähe zu tauchen, und das Sammeln von Souvenirs ist gänzlich untersagt.
Anfang dieses Jahres hat Janczukowiczs Sohn der Galerie weitere Exponate über die Leidenschaft seines Vaters und die Geschichte der Ostsee gestiftet.
Die Galerie kann nach vorheriger Anmeldung unter der Telefonnummer 602 593 125 kostenlos besichtigt werden.

Wojciech Pasko-Porys

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