Sie sind eine der bekanntesten, wenn nicht gar die bekannteste Adelsfamilie Schlesiens. Gehört haben über sie viele, doch die Details kennen wohl nur Geschichtsliebhaber. Was machte sie so unfassbar reich, dass sie sich die schönsten Bauten Schlesiens leisten konnten und Herren über die gesamte Region waren? Das Wissen rund um die Hochbergs ist wahrlich ein vergessenes Erbe.
Der enorme Reichtum der Familie Hochberg von Pless basiert maßgeblich auf dem Kohlebergbau in Schlesien, der im 19. und frühen 20. Jahrhundert zur wirtschaftlichen Grundlage des gesamten Deutschen Reiches wurde. Kohle, damals die wohl wichtigste Ressource und treibende Kraft der Industrie, ermöglichte der Familie, ein Vermögen anzuhäufen, das seinesgleichen suchte. Die Hochbergs besaßen unzählige Bergwerke und förderten in großem Stil Kohle, die nicht nur die industrielle Revolution in Europa befeuerte, sondern auch die Taschen der Hochbergs füllte. Diese Kohleminen waren das Rückgrat ihres Reichtums, der es ihnen ermöglichte, prachtvolle Schlösser und Residenzen zu erwerben und zu erweitern, darunter das imposante Schloss Fürstenstein, das noch heute als eines der größten Schlösser Europas gilt.
Die Geschichten und Legenden, die sich um diese einst so mächtige Familie ranken, sind nur noch Geschichtsexperten und -liebhabern bekannt.
Neben dem Kohlebergbau war die Brauerei in Tichau ein weiteres Standbein des Hochberg‘schen Reichtums. Die Familie betrieb mehrere Brauereien in der Region, die über die Landesgrenzen hinaus bekannt waren. Die Verbindung von landwirtschaftlichen Gütern, Kohleminen und Brauereien machte die Hochbergs zu einer der einflussreichsten Familien nicht nur in Schlesien, sondern im ganzen Reich. Ihr Einfluss reichte bis in die höchsten Kreise und der Titel „Fürst von Pless“ war ein Symbol für den unglaublichen Wohlstand und die Macht, die die Hochbergs über Generationen hinweg ansammelten.
Die Hochbergs hinterließen in Schlesien nicht nur materielle, sondern auch kulturelle Spuren. Zu ihrem Besitz gehörten zahlreiche Anwesen, darunter das berühmte Schloss Pless, das über Jahrhunderte hinweg als Familiensitz diente. Die Schlösser und Residenzen der Hochbergs waren nicht nur architektonische Meisterwerke, sondern auch Zentren des gesellschaftlichen Lebens. Fürstenstein, das Herzstück ihres Besitzes, war weit mehr als nur ein Schloss – es war ein Symbol für die Macht und den Einfluss der Hochbergs.
Heute sind die Hochbergs im Mainstream weitgehend in Vergessenheit geraten. Ihre prächtigen Bauten stehen noch, doch die Geschichten und Legenden, die sich um diese einst so mächtige Familie ranken, sind heute fast nur noch Geschichtsexperten und -liebhabern bekannt. Es sind jene, die das Erbe der Hochbergs am Leben halten, indem sie die Erinnerung an eine Zeit pflegen, in der die Familie über Schlesien herrschte. Das Vermächtnis der Hochbergs ist nicht nur in den Mauern ihrer Schlösser, sondern auch in den stillgelegten Kohleminen und Brauereien zu finden, die einst die Grundlage ihres Reichtums bildeten. In der Erinnerung an diese vergessenen Legenden liegt ein Stück schlesischer Geschichte verborgen, die es zu entdecken gilt.