Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Hier lebte die Musik

Rengersdorf wurde noch im Mittelalter gegründet. Eine erste schriftliche Notiz, in der der Ortsname „Ringirsdorf“ bzw. „Rengerzdorf” erwähnt wurde, stammt aus dem Jahr 1326. Er wurde wahrscheinlich von dem Begründer des Dorfes, einem gewissen Renger, abgeleitet. Doch bekannt ist die Ortschaft vor allem wegen des Komponisten und Musiker Ignaz Reimann, der hier lebte und viele seiner Werke schuf.

Eine lange Zeit war Rengersdorf im Besitz der Familie von Pannwitz. Der älteste namentlich bekannte Besitzer war 1327 Wolfram von Pannwitz. Zu der Zeit befand sich im Dorf ein Mittelhof, das später als Schlosshof bezeichnet wurde. Noch bis ins 17. Jahrhundert gehörte der Rittersitz, der mittlerweile ein bedeutsamer geworden war, dem aus Böhmen stammenden Herren von Pannwitz. 1768 erlosch die Rengersdorfer Linie derer von Pannwitz mit dem Königsgrätzer Domherrn Johann Franz von Pannwitz.

Noch bis ins 17. Jahrhundert gehörte der Rittersitz, der mittlerweile ein bedeutsamer geworden war, dem aus Böhmen stammenden Herren von Pannwitz.
Foto: Wikipedia

Nach der Neugliederung Preußens gehörte Rengersdorf ab 1815 zur Provinz Schlesien. Ab 1816 wurde es in den Landkreis Glatz eingegliedert. Es folgte eine rasante wirtschaftliche Entwicklung für die Region, auch für Rengersdorf, wo der Industrielle Hermann Dietrich Lindheim eine Textilfabrik errichtet hatte. 750 Arbeiter fanden hier eine Beschäftigung. Einen weiteren Entwicklungsschub gab die Inbetriebnahme der Bahnstrecke von Glatz nach Mittelwalde im Jahr 1875.

Bekannt ist Rengersdorf, heute Krosnowice, jedoch vor allem für seinen langjährigen Einwohner: Ignaz Reimann, dem am 27. Dezember 1820 im Albendorf geborenen Musiker und Komponisten. Reimann komponierte vor allem kirchenmusikalische Werke. Seine fruchtbarste Schaffensperiode erlebte der Musiker in Rengersdorf, wo er als Kantor tätig war. Als seine Lebensaufgabe betrachtete er die Schaffung singbarer Kirchenwerke. Seine Kompositionen fanden schnell Anerkennung und waren in ganz Schlesien sehr verbreitet. Reimann bekanntestes Werk ist die sog. Christkindlmesse. Es ist eine Pastoralmesse in C-Dur, op. 110, für Soli, Chor, Orchester und Orgel, die meist während der Christmette aufgeführt wird. Insgesamt hat Reimann 800 Kompositionen hinterlassen. Seit 2002 wird in Albendorf, Rengersdorf und Wüschelburf ein Ignaz-Reimann-Festival veranstaltet.

Anna Durecka

Show More