Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Hier träumte Kepler vom Mond

Sagan (heute Żagań, Woiwodschaft Leubus) hatte Glück mit prominenten Gästen und Einwohnern. Viele Berühmtheiten zog die Stadt am Bober im Laufe der Jahrhunderte in ihren Bann. Darunter den weltweit bekannten Astronom Johannes Kepler.


1628 erhielt Albrecht von Wallenstein von Kaiser Ferdinand II. Sagan als Lehn. Wallenstein bekam auch den Titel „Herzog von Sagan“ verliehen. Er holte Kepler, der sein persönlicher Berater werden sollte, nach Sagan. Obwohl Johannes Kepler eigentlich Astronom war, hat er für Wallenstein auch Horoskope zusammengestellt und war inoffiziell als sein Astrologe tätig. Bis dato pendelte Johannes Kepler zwischen seinem Hof in Prag, seiner Familie in Ulm und seinem Haus in Linz. Am 25. Juli 1628 holte Wallenstein Kepler samt Familie nach Sagan. Hier stellte Wallenstein dem Astronomen eine Wohnung und eine Sternwarte zur Verfügung. Er hatte extra für Keppler auch eine Druckerei gebaut und ihm ein Stipendium au gewährt. In Sagan hat Kepler sein Werk „Somnium astronomia lunari“ („Traum vom Mond“) abgeschlossen. Das Buch hat später sein Sohn Ludwig veröffentlicht, denn Kepler starb bereits 1630. „Traum vom Mond“ gilt auch als der erste Science-Fiction-Roman überhaupt oder zumindest als ein Vorläufer des heute so beliebten Genres.

An der Stelle des ehemaligen Hospitalturms befinden sich heute eine Replik des Gebäudes und eine Informationstafel.
Foto: Saganer Kulturpalast

Keplers Anwesenheit und Wirken in Sagan wurde nicht vergessen. Ein Denkmal des Gelehrten befindet sich an der ul. Warszawska, ehemals Hohe Straße. Anlässlich seines 400. Geburtstages wurde 1972 im Rathausturm eine Gedenktafel eingemauert. Im Zentrum gibt es auch ein Restaurant namens „Kepler“. An der ul. Kepler in Sagan gibt es zudem eine Tafel, die über Kepler, seine Familie und die Druckerei informiert. Seine Untersuchungen und Beobachtungen hat Kepler im Turm des nicht mehr existierenden Hospitaltors (Brama Szpitalna) durchgeführt. In der Nähe befand sich wahrscheinlich auch seine Wohnung. An dieser Stelle steht heute eine Replik des Hospitaltors mit Turm.

A. Durecka

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