Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Hilfe seit 23 Jahren (+Video)

119 Delegierte aus 53 Ortsgruppen der Wohltätigkeitsgesellschaft trafen sich im „Sebastianeum Silesiacum“ in Groß Stein (Kamień Śląski) zur Jahresversammlung. „Wir haben das Jahr 2018 gut abgeschlossen: Alle Ziele, die wir uns vorgenommen haben, haben wir erreicht, vielen Bedürftigen konnte geholfen werden“, freut sich Renate Zajączkowska, Vorstandsvorsitzende der Wohltätigkeitsgesellschaft.

 

119 Delegierte der Wohltätigkeitsgesellschaft trafen sich im Sebastianeum Silesiacum in Groß Stein zur Jahresversammlung.
Foto: Manuela Leibig

 

Seit 23 Jahren schon ist die Wohltätigkeitsgesellschaft tätig und hilft Bedürftigen. Letztes Jahr haben 725 Personen eine finanzielle Hilfe bekommen, deren Einkommen unter dem sozialem Minimum lag. Des weiteren wurden neun Kuraufenthalte für 320 Senioren in Ziegenhals (Głuchołazy), Groß Stein und Lubowitz (Łubowice) organisiert. Die Personen, die dieses Angebot wahrgenommen haben, müssen jetzt fünf Jahre warten, bis sie wieder mitmachen können, so die Regel für die Kuraufenthalte. Die Möglichkeit einmal im Jahr Arzneimittel in Höhe von 200 Złoty rückerstattet zu bekommen, haben 165 Personen genutzt. Józef Żymła, Delegierter aus Proskau hat letztes Jahr zwei Besuche den Kurgästen in Ziegenhals abgestattet: „Nach den Gesprächen fühlte ich mich richtig ermutigt zur weiteren Arbeit. Ich freue mich, dass dank unserer Tätigkeit ältere Menschen solche Gelegenheiten wie Kurausflüge nutzen können“ sagt der Delegierte stolz.

 

Neue Regeln

Maria Neumann vom Verband Deutscher Gesellschaften bedankte sich bei den Mitgliedern der Wohltätigkeitsgesellschaft für ihre ehrenamtliche Arbeit und teilte den Delegierten mit, dass das Bundesministerium des Innern (BMI), welches die Wohltätigkeitsgesellschaft finanziell unterstützt, neue Einschränkungen dargelegt hat: „Für 2019 ergeben sich keine Änderungen. Ab 2020 werden die humanitären Hilfen für Angehörige der deutschen Minderheiten durch das BMI neu ausgerichtet, darum werden ab dem kommenden Jahr neue Altersgrenzen gelten und zwar bis zum Jahrgang 1956. Das heißt, in der Regel, die Menschen, die bis zum 31. Dezember 1955 geboren sind. Wir als VdG werden uns bemühen alle möglichen Mittel zu beantragen, damit die Wohltätigkeitsgesellschaft weiterhin Bedürftigen helfen kann“, versprach Neumann. Das heißt konkret: Bevor sich der VdG Vorstand zu den Jahresplanungsgesprächen im November nach Berlin begibt, muss zuerst ein neues Reglement für die Hilfeleistung erarbeitet werden.

 

Hilfe aus anderen Mitteln

„Die neue Altersgrenze ist für mich unakzeptabel“, meldete sich zur Diskussion der Delegierte aus Gogolin Jan Lenort. „Ich kenne eine Frau die 1973 geboren ist, aber seit Jahren schon gelähmt ist. Vor kurzem ist ihre Mutter gestorben, die sie gepflegt hat. Und wir sollen da nicht helfen, weil sie zu spät geboren ist? Das fällt für mich unter den Punkt begründete Extremfälle“, beurteilte Lenort. „Hauptsächlich werden wir Bedürftigen helfen, die vor 1956 geboren sind, aber wir werden uns bemühen aus anderen Mitteln, wie z.B. dem einen Prozentsatz aus der Steuer, die man unserer gemeinnützigen Organisation zukommen lassen kann, auch allen anderen zu helfen“, sagt Agata Baron, Geschäftsführerin der Wohltätigkeitsgesellschaft. Wie dieses Jahr die Mittel aus dem einen Prozent der Steuer aussehen steht noch nicht fest. „Wir haben leider nicht so viele Mittel um Werbung dafür zu machen, dass uns die Bürger einen Prozent ihrer Steuer übergeben, was wir tun können ist, unsere Mitglieder und Mitglieder anderer Partnerorganisationen dazu zu ermutigen“, sagte Baron.

 

Neue und wieder aufgenommene Zusammenarbeit

Die Wohltätigkeitsgesellschaft hat erneut die Zusammenarbeit mit der Lebensmittelbank aufgenommen. „Wir haben den Mitgliedsbeitrag bezahlt, und nun können unsere bedürftigen Mitglieder praktisch kostenlos Lebensmittel erhalten“, erklärt Agata Baron. Auch beim EU-Programm „Opolski Senior“ wird die Wohltätigkeitsgesellschaft mitmachen. 40 Personen, die im Rahmen von der so genannten „Nachbarshilfe“ ihren Nächsten täglich helfen, werden darin geschult, wie und was sie anders und besser machen sollen. Danach wird vier Jahre lang den Menschen die die Hilfe leisten eine finanzielle Unterstützung zukommen.

 

Manuela Leibig

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