
In diesem Jahr feiert das Wochenblatt seinen 30. Geburtstag. Am 20. April 1990 ging die erste Ausgabe der damals “Oberschlesische Nachrichten – Wiadomości Górnośląskie” heißenden Zeitung in die Verkaufsstellen und wir wollen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in diesem Beitrag zum Jubiläum und gemeinsamen Erinnern einige Titelseiten aus den letzten 30 Jahren präsenetieren. Viel Spaß bei der Reise in die Vergangenheit Ihrer Zeitung!
Die erste Ausgabe hatte die die Nummer 0
Vor 30 Jahren steckten die Organisationen die deutschen Minderheit in Oberschlesien und anderen Regionen Polens noch in den Kinderschuhen. Einige wurden gerade erst Anfang 1990 offiziell gerichtlich registriert, andere warteten noch auf diese Anerkennung. Von Anfang an war aber den Oppelner Deutschen klar, sie brauchen eine eigene Zeitung. Am 20. April 1990 war es dann soweit und die erste Ausgabe gelangte in die Verkaufsstellen. Und so sah sie aus:

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Zweiter Versuch
Die zweite Ausgabe der “Oberschlesischen Nachrichten” brauchte dann etwas mehr Zeit, bis sie druckreif gewesen ist, denn obwohl der Zusatztitel verlauten ließ, es wäre eine Zweiwochenschrift, kam die Zeitung erst am 15. Mai 1990 kamen sie in die Kioske.

Ausgabe Nr. 3
In der dritten Ausgabe der damaligen “Oberschlesischen Nachrichten” kommen auf der ersten Seite zwei Themen, die die deutsche Minderheit bis heute beschäftigen. Das eine ist das Zusammenleben in der Region, damals ausgedrückt in einem Apell um Toleranz. Das andere dreht sich um die Geschichtsaufarbeitung und genauer das Schicksal der Deutschen in Polen unmittelbar nach dem Kriegsende. Hierzu kam der Aufruf an Zeitzeugen des Nachkriegslagers in Lamsdorf sich bei der Redaktion zu melden.

Die große Politik
Wir machen einen Sprung und kommen zur 12. Ausgabe der “Oberschlesischen Nachrichten” vom 1. November 1990. Das gemeinsame Bild von Tadeusz Mazowiecki und Helmut Kohl und die darüber stehende Frage “Wurde im Frankfurter Rathaus über die Minderheit gesprochen?” zeigen, dass die Zeitung der Deutschen in Polen von Anfang an den Regierungen beider Länder in Sachen Minderheitenpolitik auf die Finger geschaut hat.

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Oberschlesische Nachrichten vom Anfang November 1990

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Neues Jahr, neues Glück – 1991

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Ein Blick auch in andere Regionen

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Schon damals für eine eigenständige Oppelner Region

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Der erste Geburtstag der späteren SKGD im Oppelner Schlesien
Ein Jahr nach der Gründnung der Organisation der deutschen Minderheit in der Wowiodschaft Oppeln zieht in der ersten März-Ausgabe 1991 ihr Gründungsvater Johann Kroll eine erste Bilanz. Außerdem stellt sich einer der Autoren im Text von Seite ein die Frage: “Woher kamen die Deutschen aus Schlesien?”. Bis heute bemühen wir uns als nunmehr “Wochenblatt.pl” auch die Geschichte der Deutschen in Polen näher zu bringen.

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Rita Süssmuth in Gogolin
Die Osterausgabe 1991 war u.a. dem Besuch der damaligen Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth in Gogolin gewidmet. Aber es ging auch schon um die Parlamentswahlen in Polen, wenn auch aus einer anderen Perspektive. Unsere Kollegen sprachen mit der Ehefrau von Henryk Kroll, der später über Jahre Sejmabgeordneter der deutschen Minderheit und Vorsitzender der Oppelner SKGD gewesen ist.

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Neuer Name!
Mit der Ausgabe vom 1. April 1991 ändeten die “Oberschlesischen Nachrichten” ihren Namen und wurden zur “Oberschlesischen Zeitung”. Wie die Redaktion auf der Titelseite erklärte, wurde eine Namensänderung nötig, da die bisherige jemand anders gerichtlich registrieren ließ und nun für sich reklamierte. Inhaltlich hat sich aber nichts geändert und die aktuellen Herausforderungen und sowie die Geschichtsaufarbeitung standen weiterhin im Mittelpunkt.

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Premierminister bei den Deutschen
Die erste Maiausgabe 1991 der Zeitung stand ganz im Mittelpunkt des Treffens des damaligen polnischen Premierminister Jan Krzysztof Bielecki mit der deutschen Minderheit im Zentrum ihres Wirkens in Oberschlesien – in Gogolin.

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Deutsch-Polnischer Freundschaftvertrag
Der 1991 unterzeichnete deutsch-polnische Nachbarachaftsvertrag war über viele Jahre eine Art Grundgesetz für die Tätigkeit der deutschen Minderheit in Polen. Kein Wunder also, dass auch die Oberschlesische Zeitung in der Ausgabe vom 16. Juni 1991 diesem historischen Moment viel Platz einräumte.

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Wahlen!
Das Jahr 1991 war auch das Jahr der ersten wirklich freien Parlamentswahlen in Polen. Auch die deutsche Minderheit sowie andere nationale Volksgruppen in Polen wollten in den Sejm und Senat der entstehenden III Republik ihre Vertreter senden. Für die eigenen Kandidaten wurde kräftig die Werbetrommel gerührt. Das zeigen die folgenden Titelseiten. Zwei aus der Zeit des Wahlkampfes und die dritte mit einer ersten Einschätzung nach der Wahl.

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Kroll hört auf
Der Gründervater der deutschen Minderheit in der Oppelner Region Johann Kroll hat den Vorsitz der SKGD abgegeben. Zu seinem Nachfolger wurde sein Sohn Henryk Kroll, der kurz vorher Sejmabgeordneter geworden ist, gewählt. So startete die Oberschlesische Zeitung in das Jahr 1992.

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Deutsches Konsulat in Oppeln
Am 9. Juli 1992 wurde das deutsche Vizekonsulat in Oppeln eröffnet. Ein historisches Ereignis, bei dem die Oberschlesische Zeitung nicht fehlen durfte.

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Warum Polnisch?
Nicht erst seit gestern fragt sich der Eine oder Andere, warum in der deutschen Minderheit in Polen so viel Polnisch gesprochen wird. Schon in der Ausgabe der Oberschlesischen Zeitung vom 1. Dezember 1992 wurde sie gestellt, gleichzeitig berichteten unsere Kollegen in dieser Ausgabe aber auch vom Deutschlehrer-Fortbildungsprogramm “Niwki”, das bis heute in der Oppelner Region funktioniert.

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Politische Gespräche auf höchster Ebene
In der ersten Februarausgabe im Jahr 1993 schrieb die Oberschlesische Zeitung nur kurz vom Gespräch der Sejmabgeordneten der Deutschen Minderheit (davon gab es damals sieben und ein Senator!) mit dem damaligen Staatspräsidenten Lech Wałęsa, wovon in der darauffolgenden Woche noch mehr zu lesen sein sollte. Die Kollegen berichteten aber auch vom Treffen von MInister Jan Krzysztof Bielecki mit Vertretern der Minderheit in der Oppelner Region. Die Minderheit galt also als wichtiger Gesprächs- und Verhandlungspartner…

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Für die deutsche Sprache
In der Ausgabe vom 16. März 1993 geht es auf Seite 1 vor allem um die deutsche Sprache und ihren Unterricht.

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SKGD ist registriert!
Zunächst konnnte die Oppelner deutsche Minderheit nur als “Sozial-Kulturelle Gesellschaft der deutschen Minderheit” registriert werden, doch ihre Mitglieder sahen sich von Anfang an nicht als Minderheit in ihrer eigenen Heimat. Eine Namensänderung wurde also von Anfang an diskutiert und immer wieder beantragt. Doch erst Mitte 1993 ist es gelungen, den bis heute bestehenden Namen “Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien” eintragen zu lassen. Kroll Vater und Sohn zeigen sich auf Seite 1 sichtlich stolz.

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Deutsche Schule in Rosenberg?
Die Ausgabe vom 1. Juli 1993 beschäftigt sich u.a. mit der Frage, ob der ehrgeizige Plan eine zweisprachige deutsch-polnische Oberschule in Rosenberg ins Leben zu rufen klappt. Ja, es wird klappen und die Rosenberger Schule wird eine von wenigen zu dieser Zeit, die deutsch-polnischen Unterricht anbietet. Flächendeckende deutsche Schulen gibt es aber bis heute in Schlesien nicht…

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Neues Layout – neue Erscheinnungsform
Mit der Ausgabe vom 1. Oktober 1993 ändert die Zeitung ihr Layout sowie die gesamte Erstellungsform. Man geht mit der Zeit und setzt nun auf Komputer. Ab da gibt es die Zeitung auch nicht mehr nur alle zwei Wochen, sondern die “Oberschlesische Zeitung” wird zu einem Wochenblatt. Auf Seite 1 konzentriert man sich aber auf die Ergebnisse der Parlamentswahlen, die für die Minderheit große Einbußen bedeuteten…

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Der Bund der Jugend der Deutschen Minderheit
Ein Jahr zuvor wurde der BJDM gegründet und nun sollte es an eine enge Zusammenarbeit mit der Oberschlesischen Zeitung gehen. Nicht ganz ohne Probleme…

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Denkmalstreit
Die ersten Jahre der Tätigkeit der deutschen Minderheit in Oberschlesien waren u.a. vom Gedenken an die Toten der beiden Weltkriege bestimmt. Die renovierten und teilweise neugebauten Denkmäler für deutsche Soldaten und Zivilopfer waren der polnischen Mehrheit ein Dorn im Auge. Klar war also, dass auch die Oberschlesische Zeitung darüber berichtete.

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Kommunalwahl 1994
Es sind nicht nur die Wahlen zum Sejm, die für die deutsche Minderheit seit 1990 wichtig sind. Vielleicht sogar wichtiger ist, ob die Organisation in der Selbstverwaltung vertreten ist. Daher sind auch die Kommunalwahlen, wie die von 1994, immer ein wichtiges Thema unserer Zeitung.

Das Eichendorff-Denkmal in Ratibor
Wer kennt in der deutschen Minderheit in Oberschlesien nicht den in Lubowitz bei Ratibor geborenen Dichter Joseph Freiherr von Eichendorff? Seit dem 4. September 1994 steht sein Denkmal wieder in Ratibor und von der feierlichen Enthüllung berichtete auch die Oberschlesische Zeitung.

Schlesisches Wochenblatt
Nach der Oberschlesischen Zeitung war es Zeit für einen erneuten Namenswechsel. 16 Jahre lang (1995 -2011) sollte nun die Zeitung “Schlesisches Wochenblatt”. Und im Juni 1995 berichteten wir über den Besuch des damaligen Bundesaußenministers Klaus Kinkel bei der deutschen Minderheit in Oberschlesien.

Sorge um die Muttersprache
Aus Sorge um die deutsche Sprache in Schlesien, aber nicht nur dort, wurde die Deutsche Bildungsgesellschaft gegründet. Im Schlesischen Wochenblatt berichteten wir über die erste Hauptversammlung der Mitglieder der neugegründeten Gesellschaft.

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Ein neues Haus
Im Jahr 1998 sollte es soweit sein. Das Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit mit seinem Sitz in Gleiwitz (später auch in Oppeln) hat seine Arbeit aufgenommen. Ein Interview mit dem mittlerweile verstorbenen Gründnungsdirektor Thaddäus Schäpe durfte da nicht fehlen.

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Wieder neuer Name
Schliesslich ging 2011 das Wochenblatt.pl an den Start und dieser Form, mehr oder weniger, blieb die Zeitung bis heute.

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Die Redaktion