Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Ich bin ein Deutscher!

Ring in Köslin
Ring in Köslin

100.000 Zloty bekommen die Minderheiten in Köslin (Koszalin) vom Stettiner Marschallamt. Die Gelder sollen in Kulturveranstaltungen fließen – mit diesen wiederum wollen die Minderheiten auf sich aufmerksam machen.

 

Das Stettiner Marschallamt bewilligte 100.000 PLN für die Deutschen, Ukrainer und Roma in Köslin. Gemeinsam hatten die Minderheiten beim Marschall um Unterstützung für Kulturprojekte gebeten. Die Zusage kam im April nach anderthalb Jahren Gesprächen zwischen Marschallamt und Minderheiten. „Endlich!“, freut sich Peter Jeske, Kösliner SKGD-Chef. Einziger Wehrmutstropfen: „Eigentlich hatten wir 300.000 Zloty angefragt“, so Jeske. Froh sei man trotzdem, und man wolle auch nicht undankbar sein. „Geld zu bekommen ist nicht einfach und eine so hohe Summe für Minderheiten keine Selbstverständlichkeit”, weiß Jeske. Er hat auch schon genaue Pläne für die Gelder: „Wir wollen davon unser Sommerfest am 25. Juni in Porost (Boblitz) finanzieren.” Das alljährliche Sommerfest sei eine große Sache, berichtet Jeske aufgeregt: „Da kommen die Rummelsburger, Stolper und Schiefelweiner. Es gibt deutsche Volksmusik. Wir singen und tanzen und lassen es so richtig krachen.“ Kaum einen Monat später steht das Viel-Kulturen-Treffen auf dem Plan – am 28. August in Köslin. „Wir wollen uns damit nach Außen sichtbar machen. Wir wollen die Minderheiten bestärken, sich nicht zu verstecken. Und sie ermuntern, bei statistischen Erhebungen ihren Minderheitenstatus zu verteidigen.“

 

Ein Teil des Geldes soll auch für die traditionelle Gedenkfeier auf dem deutschen Soldatenfriedhof bei Stettin verwendet werden.

 

Da die Deutsche Minderheit gemeinsam mit den Ukrainern und Roma um die finanzielle Unterstützung „gekämpft“ hat, wie Jeske sagt, bekommen die Deutschen also nur einen Teil des Geldes. Eine genau Aufteilung der Gelder gebe es noch nicht. Das werde das Marschallamt in den nächsten Tagen festlegen.

 

Übrigens präsentieren sich die Minderheiten in Köslin am Samstag, dem 21. Mai, mit eigenen Ständen auf der 750-Jahrfeier der Stadt. Auch dabei genießt die Minderheit Unterstützung: Die Stadt verzichtet auf die Standgebühr.

 

Marie Baumgarten

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