Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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„Ich sehe die Aufgabe als Herausforderung an“

In den DFKs laufen derzeit Wahlen, in denen auch neue DFK-Vorsitzende bestimmt werden. In den kommenden Ausgaben werden wir die neuen und alten DFK-Chefinnen und DFK-Chefs fragen, weshalb sie sich entschlossen haben, das Amt zu übernehmen und was diese Arbeit für sie bedeutet. Diesmal stellt sich ein Debütant in der Rolle des DFK-Vorsitzenden vor: Tomasz Polednia vom DFK Luboschütz (Gemeinde Lugnian).

Ich vermute, dass ich mit meinen 22 Jahren vielleicht zurzeit der jüngste DFK-Vorsitzende bin. Das ist einerseits natürlich gut, aber andererseits sehe ich die Aufgaben, die vor mir stehen, als eine große Herausforderung an. Ich habe also schon Respekt vor diesem Amt. Ich kann nicht behaupten, dass ich die Rolle ohne Bedenken übernommen habe. Der Grund dafür war eigentlich simpel: Ich will nicht, dass unser DFK aufgelöst wird, nur weil keiner den Vorsitz übernehmen will. Deswegen habe ich letztendlich „Ja“ gesagt. Von außen betrachtet ist das auch eigentlich eine natürliche Entwicklung: Schließlich habe ich in Luboschütz früher eine BJDM-Gruppe gegründet. Mittlerweile sind die meisten ihrer Mitglieder aus diesen Strukturen herausgewachsen und engagieren sich beim DFK. Das betrifft auch mich.

Tomek Polednia
Foto: privat

Mein Engagement bei der deutschen Minderheit begann im Jahr 2015. Damals hatte ich an einem Jugendaustausch teilgenommen. Er hieß „Change at work“. Die Koordinatorin des Projekts, Magdalena Prochota, die sich bei der Minderheit mit Jugendarbeit beschäftigte, hatte mich dann motiviert, sich beim Bund der Jugend der deutschen Minderheit zu engagieren. 2016 hatte ich am Sommercamp der deutschen Minderheit für Jugendliche in Rumänien teilgenommen. Dort machte ich viele Bekanntschaften mit anderen Jugendlichen, die in den Strukturen der deutschen Minderheit tätig waren. Und so hatte sich das dann langsam ergeben, dass ich beschlossen habe, bei uns in Luboschütz eine BJDM-Ortsgruppe zu gründen.

Die Pandemie hat die Tätigkeit unserer Ortsgruppe sehr negativ beeinflusst, es war fast zu einem Stillstand gekommen. Das konnte man schon daran erkennen, dass so wenig Leute zur Jahresversammlung kamen. Ich habe dann einen weiteren Termin vorgeschlagen, da war die Teilnahme schon größer. Ich sehe meine Aufgabe vor allem darin, wieder ein bisschen Leben in den DFK zu bringen. Es ist mir aber bewusst, dass wir das als DFK wohl ganz alleine nicht schaffen werden. Deswegen möchte ich mit der örtlichen freiwilligen Feuerwehr und dem Dorfrat zusammenarbeiten. Wir haben bei uns schon einmal erfolgreich den Martinstag gefeiert oder eine Weihnachtsfeier veranstaltet – das will ich auch wieder tun. Vor allem liegen mir Projekte am Herzen, die für alle Generationen gedacht sind, die sowohl Jungen wie Alten Spaß machen, eben Unternehmungen, die alle Generationen verbinden.

Not. adur

 

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