Im Rahmen des Projekts „LernRAUM.pl“ fand vor Kurzem im Oppelner Jugendzentrum ein Vortrag von Dr. Marek Mazurkiewicz statt. Der Politikwissenschaftler der Universität Oppeln sprach dabei zum Thema „Schlesisches Multikulti – Komplizierte Geschichte Schlesiens einfach gesagt“.
Bei Wikipedia hat der Artikel zu Schlesien ganze dreizehn Abschnitte, die sich mit der Geschichte dieses – nach den Worten von Johann Wolfgang von Goethe – „zehnfach interessanten Landes“ beschäftigen. Allein dieser Umfang weist bereits auf die Komplexität eben jener schlesischen Geschichte hin, die Dr. Marek Mazurkiewicz während seiner Vorlesung in Oppeln in einfachen und auch für Laien verständlichen Worten darlegte.
Aber wieso ist die Geschichte Schlesiens eigentlich so kompliziert? Der Politikwissenschaftler nannte während seiner Ausführungen diesbezüglich mehrere Aspekte: Da sei zum Beispiel die zentrale Lage Schlesiens zwischen West-, Ost- und Mitteleuropa, die den Landstrich im Laufe der Jahrhunderte zum Objekt der Begierde zahlreicher europäischer Großmächte machte. In der Folge sei Schlesien ein wichtiger Teil der polnischen, tschechischen, österreichischen und deutschen Geschichte geworden. „Alle [diese] Kulturen, Nationen und Sprachen haben ihren Einfluss auf Schlesien ausgeübt“, so Dr. Mazurkiewicz.
Foto: Lucas Netter
Letztlich sei die schlesische Geschichte eigentlich die Geschichte Europas, betonte der Forscher. Denn die Region sei in den vergangenen Jahrhunderten Schauplatz vieler wichtiger Ereignisse der europäischen Geschichte – wie Kriege, Umbrüche oder Grenzverschiebungen – gewesen.
Im Fortgang seiner Vorlesung durchlief Marek Mazurkiewicz die schlesische Geschichte dann vom frühen Mittelalter bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges – in einfachen und allgemein verständlichen Worten. Er thematisierte dabei die Zeit, in der Schlesien unter dem Haus Habsburg stand (1526 bis 1741), die Epoche von Preußisch-Schlesien (1741 bis 1871) sowie Schlesien im Deutschen Kaiserreich (1871 bis 1914). Der zweite Teil seines Vortrages wird den Zeitraum von 1914 bis 1991 abdecken. Los geht es am 3. November um 17:00 Uhr im Jugendzentrum in Oppeln.
Lucas Netter
