Der Bund der Jugend der Deutschen Minderheit (BJDM) organisierte am Samstag, den 16. November in Oppeln die Jugendgala, bei der Projekte der Jugendlichen der deutschen Minderheit vorgestellt wurden. Die Teilnehmer vieler Langzeitprojekte bekamen an dem Abend feierlich ihre Teilnahmezertifikate überreicht. Maja Gerstenberg begleitete die Veranstaltung musikalisch.
„Die Jugendgala ist zu einem festen Element unseres Projektjahres geworden. Zum vierten Mal organisieren wir sie in so einem großen, leicht pompösen Format, wo sich jedes ganzjährliche Jugendprojekt der Deutschen Minderheit vorstellen kann. Auch zwischen den Projekten können sich hier die Jugendlichen treffen, um sich austauschen, über die Zukunft zu sprechen, neue Kontakte zu knüpfen und gemeinsam etwas Neues zu gestalten“ sagt Paulina Widera, Vorsitzende des BJDM.
Projekt des Jahres
Auch die Ergebnisse der Abstimmung für das Jugendprojekt des Jahres wurden bekannt gegeben. 2023 war es Jugendpunkt, dieses Jahr Antidotum. „Wir sind sehr glücklich! Das haben wir überhaupt nicht erwartet, da wir dieses Jahr keine Schulungen für Nachwuchsjournalisten organisierten, sondern ständig neue Inhalte produzierten. Und zwar nicht nur für die Druckversion unserer Quartalsschrift, sondern auch für unser Facebook- und Instagramprofil. Texte, und auch Videos“ sagt Franciszka Dzumla, Chefredakteurin von Antidotum nach dem Abschluss des offiziellen Teils der Jugendgala. Von der Resümeeveranstaltung wird es auch ein Video auf dem Facebookprofil von Antidotum geben. Die bei Antidotum angesprochenen Themen sind sehr unterschiedlich, das Prinzip aber hat sich seit der ersten Ausgabe in 2004 nicht verändert: Jugendliche schreiben für Jugendliche. „Es ist auch ein Erfolg meiner Vorgängerin, Kinga Kacuba, die dieses Jahr viel für Antidotum gemacht hat, aber aufgrund ihres Studiums in Deutschland den Posten abgegeben hat. Es ist sehr viel Arbeit, die wir als Redakteure in Antidotum investieren“, resümiert die Chefredakteurin.
SkillUP!
Ein völlig neues Projekt, das vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit entwickelt wurde ist „SkillUP!“ Daran nahm Olga Gorzka aus Allenstein teil: „Der englische Name des Projektes hat mich angezogen. ‚Skill‘ bedeutet Fähigkeit, und ich wollte mich weiterbilden. Bei dem Projekt konnte ich an meinen sozialen Fähigkeiten arbeiten. Da aber viele das Projekt ‚Akademia‘ lobten, das für ältere Jugendliche vorgesehen ist, nahm ich daran auch teil. Das Projekt ist ab dem 20. Lebensjahr, ich wurde dieses Jahr 20, also habe ich die Chance genutzt. Auch dieses Projekt hat mir sehr viel gegeben“, bestätigt Olga.
„ELOm“ und „Jugendpunkt“
Die Teilnehmer der diesjährigen „ELOm“-Ausgabe sagten bei einem gemeinsamen Interview, dass sie bei dem Projekt tolle junge Menschen kennengelernt haben. Des Weiteren unterstrichen sie, dass sie von dem Projekt Kommunikation und Zusammenarbeit als wichtigste Aspekte für ihren weiteren Werdegang mitnehmen.
Polenweit gibt es mittlerweile 21 Jugendpunkte, in denen die Betreuer 12-mal im Jahr Kinder und Jugendliche zu Treffen einladen, bei denen Spaß und die deutsche Sprache im Vordergrund stehen. Stefan Thomalla hat vor zwei Jahren an dem Projekt „Akademia“ teilgenommen und wurde bei der darauffolgenden Jugendgala von Marek Ozimek dazu motiviert, in Dobrau/Dobra einen „Jugendpunkt“ zu gründen. Gesagt, getan – bei den Treffen werden Spiele gespielt, es wird viel gebastelt, und er erfährt Unterstützung von seiner Freundin. Nun möchte Stefan den DFK in seiner Heimat Dobrau wiederbeleben: für Anfang Dezember ist ein Ausflug zum Oppelner Weihnachtsmarkt sowie dem Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen geplant. Bei der nächsten Vorstandswahl möchte Stefan Thomalla für den Vorstand kandidieren. An dem Beispiel von Stefan sieht man, dass die Jugendprojekte zur Teilnahme am Leben der deutschen Minderheit motivieren.
Nächstes Jahr…
„Das Jahr 2024 war politisch wesentlich ruhiger als die vorherigen Jahre. Das kommende Projektjahr ist natürlich seit einiger Zeit in der Planung, wie sich das letztendlich entwickeln wird, wissen wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, weil ja der deutsche Haushalt für das Jahr 2025 noch nicht feststeht. Wir geben uns aber umso mehr Mühe und machen in jedem Fall das Beste draus. Ganz wichtig ist, dass wir das Jugendzentrum jederzeit zur Verfügung haben. Vor Ort können wir viele unserer Projekte stattfinden lassen“, konstatiert Paulina Widera, die Vorsitzende des BJDM.
Das nächste große BDJM-Projekt ist das caritative Große Schlittern, das für den 1. März 2025 geplant ist. Traditionell lädt der BJDM in die Oppelner Eishalle „Toropol“ ein zum Schlittschuhlaufen ein.
Die Jugendgala wurde dank der finanziellen Unterstützung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat über den Verband deutscher Gesellschaften wie auch dank des Marschallamtes der Woiwodschaft Oppeln realisiert.