Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Kaum bekannte Tragödie

Vertreter des BdV erweisen den Opfern von Kaltwasser die letzte Ehre. Foto: BdV.
Vertreter des BdV erweisen den Opfern von Kaltwasser die letzte Ehre. Foto: BdV.

Es ist eine Geschichte, die fast niemandem bekannt ist: Im März 1945 wurden in Kaltwasser bei Bromberg (Bydgoszcz) fast 250 deutsche Zivilisten vom sowjetischen Sicherheitsdienst ermordet. Erst Mitte Oktober, nach 71 Jahren, fanden sie eine würdige Ruhestätte.

 

Während Nachkriegslager für Deutsche in Schlesien wie Zgoda oder Lamsdorf allgemein bekannt sind, ist dies eine fast vergessene Geschichte: 1945 übernehmen Soldaten der Roten Armee die Kontrolle über ein ehemaliges nationalsozialistisches Arbeitslager in Kaltwasser (Zimne Wody) nahe Bromberg. Ähnlich wie Lamsdorf wird es zu einem Internierungslager für Deutsche, in dem Zivilisten aus Rache für die Verbrechen Hitlerdeutschlands gefoltert, ausgehungert und schließlich auch getötet werden. Zwar gibt es über dieses Lager nur wenig offizielle Quellen, doch Zeugen zufolge soll es im März 1945 zu einem schrecklichen Verbrechen gekommen sein. In dem Buch „Tränen haben Keine Nationalität” zitiert der Autor Siegfried Lelke u.a. eine Deutsche, die Zeugin dessen war, wie der sowjetische Sicherheitsdienst Zivilisten durch den Wald laufen ließ, sie aufgefordert hat sich ein Grab vorzubereiten und schließlich alle erschossen hat.

 

Mit der Geschichte des Lagers befasste sich auch der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Ausgrabungen auf dem Gelände durchführte, auf dem man die Überreste der Opfer vermutet hat. Tatsächlich hat man auch sterbliche Überreste von fast 250 Menschen gefunden, die als Häftlinge des Lagers Kaltwasser identifiziert werden konnten.

 

Wie es für die Ausgrabungen des Volksbundes üblich ist, wurden die Opfer in kleinen Särgen auf dem Kriegsfriedhof des Vereines bestattet. In diesem Falle handelte es sich um den Friedhof in Neumark (Stare Czarnowo), wo die Häftlinge Mitte Oktober bestattet wurden. An den Feierlichkeiten nahm u.a. eine Delegation des Bundes der Vertriebenen (BdV) mit ihrem Präsidenten, dem Bundestagsabgeordneten Bernd Fabritius (CSU), teil.

 

Łukasz Biły

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