Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Keinen Schreck vor Erdkunde

Antonia Sabasch und Krystyna Szmolke mit den zwei Versionen ihres Wörterbuches Foto: Anna Durecka
Antonia Sabasch und Krystyna Szmolke mit den zwei Versionen ihres Wörterbuches
Foto: Anna Durecka

Begriffe wie Kontinent, Fluss oder Insel im Wörterbuch zu finden ist zwar kein Problem, doch die deutsche Erdkunde birgt auch komplizierte Bezeichnungen. Davon haben sich die damaligen Gymnasiastinnen Antonia Sabasch, Krystyna Szmolke und Paulina Studniczka aus der Gemeinde Groß Döbern (Dobrzeń Wielki) selbst überzeugt und beschlossen deshalb, sich und anderen zu helfen.

 

Die drei Schülerinnen aus der Gemeinde Groß Döbern haben ein deutsch-polnisches Wörterbuch mit Begriffen aus dem Bereich Erdkunde und Geographie vorbereitet. „Wir haben zu dritt die billinguale Klasse des Döberner Gymnasiums besucht, wo wir zweisprachig unter anderem das Fach Erdkunde hatten. Oft haben wir im Unterricht polnische Texte ins Deutsch übersetzen müssen und dabei war die größte Schwierigkeit immer, die deutschen Entsprechungen für das fachliche Vokabular aus dem Bereich Geographie zu finden”, erklärt Antonia Sabasch, die Idee, die hinter der Erarbitung des Wörterbuchs stand.

 

Vom Nutzen für alle

 

“Wir haben die Begriffe nicht nur in verschiedenen deutschen Wörterbüchern suchen müssen, sondern oft auch im Internet. Und eigentlich dachten wir uns, es wäre doch viel einfacher für alle Schüler, wenn man die wichtigsten Bezeichnungen in einem Buch finden könnte. So dachten wir, wir machen es selber für uns und für die anderen, die nach uns kommen und Erdkunde zweisprachig lernen werden”, sagt Krystyna Szmolke. Da man zum Abschluss des Gymnasiums ein Gruppenprojekt vorbereiten muss, war für die drei schnell klar: Das deutsch-polnische Erdkunde-Wörterbuch ist die perfekte Idee. “Wir haben das Material durchgesehen, das wir im Unterricht behandelt haben und die Begriffe gewählt, die schwierig zu finden sind, aber auch welche, die man sehr oft gebraucht”, erklärt Antonia Sabasch. Betreut hat das Projekt die Lehrerin der Mädchen, Gabriela Kachel.

 

Ein Exemplar des bereits fertigen Buches ist im Döberner Schulverband in die Hände von Hubert Kołodziej, Vizevorsitzender der Deutschen Bildungsgesellschaft, gekommen. “Er war sofort begeistert von dieser Idee und meinte, dass das Wörterbuch auch in anderen Schulen, in denen Erdkunde zweisprachig unterichtet wird, von Nutzen sein könnte”, erinnert sich Krystyna Szmolke. Die Schülerinnen trafen sich anschließend mit den Vertretern der Deutschen Bildungsgesellschaft um die Details einer erneuten Veröffentlichung ihres Buches zu klären.

 

Bald in anderen Schulen

 

“Wir haben das Wörterbuch dann noch um die Fotos unserer Freunde und Bekannten bereichert, damit es graphisch noch besser aussieht”, so Antonia Sabasch. Die Deutsche Bildungsgesellschaft hat über 200 Exemplare des deutsch-polnischen Erdkunde-Wörtbuchs herausgegeben, die demnächst an Gymnasiallehrer verschickt werden, die zweisprachigen Erdkundeunterricht leiten. Die Schülerinnen freuen sich, dass anderen Gymnasiasten die mühsame Suche nach Erdkundebegriffen erspart wurde. Und zumindest für eine von ihnen, Krystyna Szmolke, bleibt die Erdkunde weiterhin von großer Bedeutung, da sie in Zukunft Geodäsie studieren will.

 

Anna Durecka

 

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