Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Kleine Geschäftstiger

Foto. J. Stemplewski
Foto. J. Stemplewski

Familienfirmen stehen – auch wenn sie verschiedene Branchen, Standorte und Größen vertreten -, vor gleichen Herausforderungen und werden immer öfter als Garant für Qualität, Zuverlässigkeit und Arbeitsplätze angesehen. Ihr Charakteristikum ist auch eine langfristige Planung, denn sie müssen ja den Unterhalt der Familie sicherstellen und irgendwann werden sie vom Inhaber an die eigenen Kinder oder Enkelkinder weitergegeben.

 

In Polen gibt es 1,5 Millionen von ihnen, das sind 78 Prozent aller Firmen im Lande, betonte Professor Andrzej Blikle, Vorstandsvorsitzender des Vereins Initiative Familienfirmen, beim 8. Polnischen Familienfirmen-Treffen, das vom 26. bis 29. November in Oppeln stattfand. In der Woiwodschaft Oppeln gibt es viele Familienunternehmen und die meisten sind kleine Betriebe, die sich auf ihren lokalen Markt konzentrieren. Doch einige von ihnen sind so stark und selbstbewusst geworden, dass sie Geschäfte im weltweiten Umfang machen. So unter anderem Galmet, Stegu, Kler, Stelmach, Filplast und Chespa, die jeweils hunderte Beschäftigte haben und sehr große Einnahmen vorweisen können.

 

Man hört auch oft, dass Familienfirmen das Fundament der polnischen Wirtschaft sind und trotzdem nicht immer die „familiäre Trumpfkarte“ nutzen können. Daher suchten beim 8. Polnischen Familienfirmen-Treffen die Unternehmer nach Antworten auf die Frage: Wie schafft man es, dass die Stimme dieser Geschäftsgruppe besser vernehmbar und von Entscheidungsträgern häufiger beachtet wird? Die Postulate bezogen sich vor allem auf einfachere Vorschriften sowie eine Gleichbehandlung externer Investoren und heimischer Firmen. Auch von einer sachkundigen Nutzung von EU-Mitteln, der Zusammenarbeit mit Kommunen und der Art und Weise der Weitergabe einer Firma an jüngere Generationen war viel die Rede. Die Teilnahme am Oppelner Treffen bot den Familienfirmen auch Gelegenheit zu Gesprächen, Erfahrungsaustausch und natürlich zu neuen Kontakten. Zum Abschluss hoben die Unternehmer hervor, dass in Zeiten des Kapitalismus die Globalisierung des Marktes einen enormen Einfluss auf die Konkurrenzfähigkeit habe und dass nicht alles durch anonyme Dienstleistungen ersetzt werden könne. Immer besser erkennbar sei daher inzwischen, dass in den Städten und Städtchen die Menschen zunehmend oft statt in Einkaufszentren oder Großmärkten, die ja auch nicht immer einen guten Ruf hätten, lieber in winzigen Familienläden in ihrem Wohnviertel ihre Einkäufe machten. Dort sei der Verkäufer ihnen wohlbekannt, sei eher bereit zu beraten und sich mit dem Kunden zu unterhalten, und auch das Produkt sei normalerweise von hoher Qualität.

 

Johann Engel

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