Roswadze ist ein Dorf mit einer reichen Geschichte, deren Spuren in zahlreichen sakralen und weltlichen Denkmälern zu finden sind. Trotz der politischen und wirtschaftlichen Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte hat Roswadze sein einzigartiges Erbe und seinen Charakter bewahrt. Zusammen mit Krępna gehört Roswadze zu den ältesten Dörfern in der Gemeinde Deschowitz. Es liegt in einer malerischen Landschaft am Fuße des St. Annaberges und befand sich einst an der alten Handelsroute, die Cosel mit Oppeln verband.
Im 13. Jahrhundert zogen bereits tatarische Truppen durch Roswadze, und im Jahr 1807 marschierten Napoleons Truppen durch das Gebiet. Der Name Roswadze wurde erstmals 1302 in der Bulle von Papst Bonifatius VIII. als Rosvatzha oder Rozwadze registriert. Frühere Erwähnungen des Dorfes stammen aus den Chroniken der Zisterzienser von Himmelwitz aus dem Jahr 1282.
Die mittelalterliche Geschichte des Dorfes ist wenig bekannt. Eine weitere historische Jahreszahl ist 1680, als der jüngste Sohn von August Sylvus Baron von Pückler viele Güter in Schlesien erhielt, einschließlich Roswadze. Er baute dort einen Palast im englischen Stil, von dem heute leider nur noch Ruinen übrig sind. Der mehrere Hektar große Herrenpark wurde erst 1804 von einem berühmten Gärtner aus der Familie Pückler angelegt.
Bis 1742 war das Dorf eine Exklave des Gerichtsbezirks Glogau in der Habsburger Monarchie. Danach gehörte Roswadze bis 1816 zum Kreis Neustadt O.S. und nach der Reorganisation der Provinz Schlesien zur Landgemeinde im Kreis Groß Strehlitz im Kreis Oppeln.
Eine dynamische Entwicklung des Dorfes erfolgte von 1843 bis 1872, als Franz Grünert das Anwesen erwarb. Zu dieser Zeit umfasste Roswadze neben dem Palast einen Gutshof, eine katholische Schule, eine Brennerei, ein Torfwerk, zwei Mühlen und 56 Häuser. In dieser Zeit lebten etwa 400 Menschen in Roswadze, darunter ein Protestant und ein Jude. Im Jahr 1854 errichtete Grünert eine Zuckerfabrik, in der 150 Personen beschäftigt waren. Einige Jahre später wechselte der Besitz des Dorfes erneut. Im Jahr 1881 wurde das Schloss von Graf Albert von Schwerten übernommen. Auf seine Initiative hin wurde 1888 die evangelische Kirche aus Kalkstein und rotem Backstein erbaut. Der Kirchenbau war ein Dankesgeschenk für seine glückliche Rückkehr aus dem Deutsch-Französischen Krieg. Das Grab des 1924 in Roswadze verstorbenen Stifters befindet sich neben der Kirche.
Der Name Roswadze wurde erstmals 1302 in der Bulle von Papst Bonifatius VIII. als Rosvatzha oder Rozwadze registriert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Roswadze unter polnische Verwaltung. 1945 übernahmen polnische Behörden das Gebiet, was eine Phase der Verwüstung von Schloss und Park im Namen der „Wiederpolonisierung” von Oberschlesien einleitete. Von 1946 bis 1967 diente das Schloss als Altersheim. Nachdem es von der Gesundheitseinrichtung verlassen wurde, ging das Schloss in den Besitz verschiedener Institutionen über und befindet sich derzeit in privaten Händen.
Ein wichtiger Bestandteil der örtlichen Gemeinschaft ist die Verehrung des heiligen Johannes von Nepomuk, weshalb sich im Dorfzentrum eine gemauerte Kapelle mit einer hölzernen Figur dieses tschechischen Heiligen befindet, der als Patron für eine gute Beichte gilt. Zu den sakralen Denkmälern von Roswadze gehört auch die örtliche Kirche gegenüber der Kapelle. Die Pfarrkirche, die ebenfalls Johannes von Nepomuk gewidmet ist, wurde von 1969 bis 1971 an der Stelle eines alten Stalls errichtet.
Roswadze mag ein gewöhnliches kleines Dorf sein, aber seine reiche Geschichte sowie seine zahlreichen sakralen und weltlichen Denkmäler machen es zu einem Ort von kultureller und historischer Bedeutung.