Ab Montag, 29. August, soll das Kohlekraftwerk Heyden 4 in Nordrhein-Westfalen wieder Strom produzieren. Nach Angaben des Energieunternehmens Uniper soll die Anlage bis Ende April 2023 ans Netz gehen und damit einen Beitrag zur Sicherung der Stromversorgung in Deutschland leisten.
Das 875-Megawatt-Kraftwerk Heyden 4 ist nach Angaben von Uniper eines der größten Kohlekraftwerke in Deutschland. Seit Mitte 2021 ist es ein Reservekraftwerk, das heißt, es produziert nur vorübergehend Strom für die Netzstabilität. Zuvor war bereits das Kohlekraftwerk Mehrum, das dem tschechischen Energiekonzern EPH gehört, wieder ans Netz gegangen.
Seit Anfang August produziert das 690-Megawatt-Kraftwerk wieder regelmäßig Strom. Auch die Essener STEAG will ihre Reservekohlekraftwerke wieder in Betrieb nehmen. Mitte Juli beschloss die Bundesregierung, im Rahmen der Erdgaseinsparung Reservekraftwerke, die mit Steinkohle oder Öl betrieben werden, wieder anlaufen zu lassen. Die Verordnung ist vorerst bis Ende April 2023 gültig. Nach Angaben der Bundesnetzagentur lag der Anteil von Gas an der Stromerzeugung im Juli dieses Jahres bei 9,8 Prozent. Für die Betreiber von Kohlekraftwerken ist es aufgrund der hohen Strompreise rentabel, sie für einige Monate wieder anzufahren. Zumal Steinkohle auf dem Weltmarkt im Überfluss vorhanden ist. Uniper warnt jedoch davor, dass die Stromerzeugung in den kommenden Monaten aufgrund niedriger Wasserstände in den Flüssen und begrenzter Transportkapazitäten in Flüssen und auf der Schiene schwanken könnte. Infolgedessen wird der Transport von Kohle zu den Kraftwerken behindert und verzögert.
K. Ś.