Das Nationalmuseum zu Breslau organisiert in seinen vier Abteilungen ein Ferienangebot für Kinder. Für 5 zł. können Sechs- bis Zwölfjährige die Welt der Kunst von einst bis heute inspizieren und eigene Werke schaffen.
Izabela Trembałowicz-Chęć, Karolina Rzepka, Sławomir Ortyl oder Michał A. Pieczka führen junge Menschen in die Welt der Kunst und Künstler ein. Letzterer auch in deutscher Sprache.
Michał A. Pieczka ist Kunsthistoriker und Musiker; ihm sei Breslau die liebste Stadt der Welt, sagt er. Schon sein aus dem oberschlesischen Gonschiorowitz (Gąsiorowice) stammender Großvater Paul Kapitza hatte Breslau zu seiner Wahlheimatstadt gewählt. „Er kam aus beruflichen Gründen nach dem Krieg nach Breslau und blieb hier“, berichtet Pieczka. Großvater Kapitza kannte die Stadt aber noch unzerstört, „denn er war bereits als zwölfjähriger Knabe hier und konnte die Schönheit der Stadt bewundern“, berichtet der Museumspädagoge, der die Liebe zu Schlesiens Metropole und zur schlesischen Kunst nun weiter vermittelt. „Schlesische Aspekte spielen die Hauptrolle in unserem Museum, denn wir zeigen hier schlesische Kunst vom Mittelalter bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts“, sagt er. Es sei ihm wichtig, dass jungen Besuchern bewusst wird, „wie die Geschichte Schlesiens mit der Gegenwart und mit der neuen Kunst, die heute entsteht, verbunden ist.“
Pieczka hat zuletzt zusammen mit Sławomir Ortyl und Grzegorz Wojturski eine Ausstellung präsentiert, in der er Jugendliche zu Wort kommen ließ. Sie haben 70 Werke aus den Beständen des Nationalmuseums zusammengestellt, dazu Texte konzipiert, mit dem Ziel zu zeigen, wie die Jungen heute alte Meister verstehen. „Es waren Gymnasiasten, die häufiger unser Museum besuchten und an Diskussionen über alte Meister, die Malerei, Skulpturen und Kunstgewerbe teilgenommen haben. Sie erzählten in der Ausstellung, welche Emotionen und Gefühle die alte Kunst in ihnen weckte“, berichtet Pieczka.
Nun bereitet er sich intensiv auf den August vor, denn am 21. führt er junge Besucher in die Welt der fernöstlichen Masken ein; am 23. ist er auf den Fährten wilder Tiere in alter japanischer Kunst; am 28. stellt er zusammen mit den Besuchern einen eigenen suzuribako, also einen Schreibkasten, wie man ihn im 15. und 16. Jahrhundert nutzte, zusammen. Um japanische Keramik geht es am 30. August. Dieses Thema bietet Gelegenheit, das Thema schlesische Keramiktradition einzubeziehen.
Weitere Ferienveranstaltungen für Kinder, auch im Ethnographischen Museum, dem Vier-Kuppel-Pavillon und der Rotunde (ul. Purkyniego11) gibt es auf mnwr.pl/wakacje-w-muzeum.