Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Miro lässt Träume wahr werden

Mit Mateusz Bachem, Koordinator der Miro Deutschen Fußballschule (MDFS), sprach Andrea Polański über seine Leidenschaft fürs Kicken und seinen Studienaufenthalt auf dem FC Bayern Campus.

Mateusz, Fußball ist Deine größte Leidenschaft und spielt in Deinem Leben sowohl privat als auch beruflich eine wichtige Rolle. Wie hat die Faszination für diesen Sport bei Dir angefangen?

Die Faszination für den Fußball wurde mir bereits in die Wiege gelegt. Seit ich denken kann, interessiere ich mich für dieses Thema. Meine ersten Schüsse mit dem runden Leder habe ich mit meinem Opa und meinem Vater im Hinterhof gemacht. Jeden Samstag und Sonntag haben wir die Bundesliga und am Mittwochabend die Champions League geschaut. Fußballspiele im Fernsehen zu sehen, gehörte bei uns zu Hause zum Standard. Diese kleine Tradition hat sich bis heute gehalten und wir sehen uns oft gemeinsam die Spiele an.

Fußball gehört zu den weltweit beliebtesten Sportarten. Was macht Deiner Meinung nach den Fußball aus, dass er so viele Menschen begeistert?

Auch wenn Fußball heute mit millionenschweren Transfers verbunden ist, muss man zugeben, dass man nicht viel benötigt, um einfach nur zu spielen. Normalerweise braucht man nur einen Ball, seine Fantasie, Freunde und ein Stück Freiraum. Es ist also kein Wunder, dass Kinder und Erwachsene aus aller Welt dieses Spiel lieben. Hier verschwinden die Grenzen wirklich – und zwar nicht nur die territorialen, sondern auch die sozialen. Außerdem weckt der Fußball bei den Menschen echte Emotionen.

Seit einem Jahr koordinierst Du die Miro Deutschen Fußballschulen, aber Du hattest schon früher beruflich Kontakt mit Fußball, sei es als Trainer oder als Fußballanalyst. Ist das der berufliche Karriereweg, den Du einschlagen wolltest oder hattest Du vielleicht andere Pläne und Träume?

Als fußballbegeisterter Junge wollte ich natürlich mit den besten Spielern und in den größten Stadien der Welt spielen. Zum Glück habe ich in einem gewissen Alter verstanden, dass ich kein Weltklassefußballer sein werde. Trotz dieser Erkenntnis wollte ich den Weg, den ich gehen wollte, nicht aufgeben: Ich wollte – im wahrsten Sinne des Wortes – am Ball bleiben. Schon als junger Spieler wollte ich wissen, warum der Trainer diesen oder jenen Spieler aufstellt, warum er uns auf diese Weise unterrichtet und warum wir in einem solchen System spielen und nicht in einem anderen. Diese Fragen konnte ich erst beantworten, als ich den Beruf des Trainers erlernte. Dank dieser Neugierde wurde ich Trainer und Analytiker. So wurde ich auch Koordinator der Miro Deutschen Fußballschule, worauf ich sehr stolz bin.

FC Bayern Campus am 15.08.2018.

Ende März hattest Du die Möglichkeit, ein Praktikum bei Bayern München und dem FC Bayern Campus zu machen. Wie ist es dazu gekommen?

All dies wurde durch Miroslav Klose ermöglicht. Vor dem wichtigsten Onlinetreffen von Miro Klose mit den Kindern, Trainern und lokalen MDFS-Koordinatoren (im März, Anm. d. Red.), hatte ich ein organisatorisches Treffen mit ihm. Da ich privat auch Bayern-Fan bin und außerdem mit der U17-Mannschaft von Odra Opole arbeite, kamen wir schnell in Kontakt, da Miro selbst vor einiger Zeit die U17-Mannschaft der Bayern geleitet hat. Wir begannen einen Meinungsaustausch, sprachen über die Funktionsweise der MDFS-Gruppen und über die Pläne für die Zukunft. Dank dieses Gesprächs hat Miro mir ein Praktikum bei Bayern ermöglicht. Ich muss zugeben, dass nicht nur aus beruflicher, sondern auch aus persönlicher Sicht ein Traum für mich in Erfüllung gegangen ist.

Wie sah Dein Aufenthalt in München denn genau aus und was war das Ziel des Praktikums, sowohl in Hinblick auf die Miro Deutschen Fußballschulen als auch für Dich privat?

Jeder Tag auf dem FC Bayern Campus begann zwischen 8 und 9 Uhr morgens und endete um 19:30 Uhr. Der gesamte Aufenthalt war von der Geschäftsstelle des FC Bayern detailliert geplant, beginnend mit einer offiziellen Begrüßung, einer Besprechung über den Aufenthalt und einer Führung durch das komplette Trainingszentrum. Ich hatte die Gelegenheit, das Training der U10- bis U19-Mannschaften sowie das Training der ersten Mannschaft zu beobachten. Ich habe mit den Trainern der Jugendgruppen gesprochen und Gespräche mit den Spielern geführt. Privat war es eine der besten Wochen meines Lebens – und auch aus fußballerischer Sicht hat mich der Aufenthalt bei Bayern sehr weitergebracht.

Du hast bestimmt von den Miro Deutschen Fußballschulen erzählt. Wie haben die Personen, die Du dort am FC Bayern Campus getroffen hast, auf das Konzept der zweisprachigen Fußballschulen reagiert?

Was die Miro Deutsche Fußballschule betrifft, so habe ich das Ausbildungskonzept, die Idee der Schule und die Pläne für die Zukunft vorgestellt. Sie reagierten auf das Konzept mit großem Enthusiasmus, was dazu führte, dass die besten Spieler und Trainer der MDFS zu den Spielen der Bayern in der Allianz Arena fahren und Praktika bei bayerischen Vereinen absolvieren können.

Ist geplant, den Kontakt mit dem FC Bayern München fortzuführen?

Eindeutig ja! Bei der Möglichkeit einer auch nur minimalen Zusammenarbeit mit einem so mächtigen Verein wie den Bayern wäre es eine Sünde, diesen Kontakt nicht zu nutzen.

 

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