Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Mit Leidenschaft für Musik

Mit Jan Groeger, dem Gründer der Musikgruppe „Solidaris Brass“, sprach Andrea Polański über die Leidenschaft der Musiker, ihre Erfolge, die Entstehungsgeschichte ihrer Band und ihre Mission.


„Solidaris Brass“ ist eine Gruppe leidenschaftlicher Bläser, die gemeinsam musizieren. Wie haben Sie sich kennengelernt und wie ist es dazu gekommen, dass Sie die Blasmusikgruppe gegründet habt?
Wir kennen uns mittlerweile seit über 20 Jahren und schon damals zu Studienzeiten haben wir unsere gemeinsame Leidenschaft für die Musik entdeckt. Wir haben uns einfach zum gemeinsamen Musizieren getroffen und so haben wir dieses Hobby all die Jahre zusammen gepflegt. 2020 haben wir uns dann unter dem Namen „Solidaris Brass“ zusammengetan. Pandemiebedingt, als es nicht mehr erlaubt war, in Kirchen etc. zu spielen, haben wir beschlossen, eine CD aufzunehmen, damit man unsere Musik im Radio hören kann. Es ging uns darum, dass wir eigentlich in der Fasten- und Osterzeit Passionslieder in Kirchen spielten, aber als es hieß, dass dies nicht mehr möglich sei, haben wir in drei Tagen mehrere Lieder aufgenommen und diese an Radiostationen im Süden Polens verschickt.

Die Mitglieder von „Solidaris Brass“
Foto: privat

Sie sind also gleich zu Beginn Ihrer musikalischen Tätigkeit groß durchgestartet. Nicht jeder nimmt in drei Tagen eine ganze CD auf. Was motiviert Sie, Musik zu machen?
Musik war schon immer unsere große Leidenschaft, von Beginn an. Es ist einfach die Freude, die sie uns gibt. Es ist auch immer Motivation, wenn wir sehen, dass unsere Musik bei den Menschen ankommt und sie begeistert.

Mit Ihrem Repertoire sind Sie breit aufgestellt. Letztens, beim Adventskonzert der SKGD, haben Sie das Publikum mit einem Weihnachtsmedley, einem eigenen Arrangement begeistert, aber Sie spielen noch viel mehr.
Unser Repertoire ist ganz besonders, denn unsere Arrangements werden speziell für uns von einem Bekannten polnischen Komponisten erstellt. Dank ihm sind unsere Stücke immer auf einem hohen Niveau und einzigartig, da niemand anderes auf der Welt sie auf solch eine Weise spielt wie wir. Wir spielen das Repertoire, dass seit vielen Jahren in Schlesien gepflegt wird, mit besonderem Augenmerk auf die deutsche Kultur. Es ist uns wichtig, dass diese Musik erhalten bleibt, da sie musikalisches Erbe unserer Heimat ist. Es sind überwiegend Weihnachts- und Kirchenlieder sowie Märsche. Unser Repertoire haben wir immer wieder mit neuen Stücken von weltweit bekannten Komponisten wie Hans Zimmer, Ennio Morricone und vielen anderen bereichert. Wir spielen auch Welthits von beispielsweise Celine Dion oder Frank Sinatra.

Was ist also Ihre Mission, was wollen Sie mit Ihrer Musik erreichen?
Wir möchten die Menschen dazu einladen, wieder zurück zur Livemusik zu kehren, um zu zeigen, dass bei echter Musik sprichwörtlich jeder Mensch gleich ist. Wir wollen einfach gute Musik mit der Welt teilen und dazu gehört unserer Meinung nach unsere schlesische Musikliteratur. Wir spielen bei verschiedenen Veranstaltungen, Feiern, in Kirchen nicht nur in der Woiwodschaft Oppeln, sondern auch in den Woiwodschaften Schlesien und Niederschlesien, wo wir immer positive Resonanz bekommen.

Die Stücke, die Sie spielen, gehören oft zum deutschen, schlesischen Musikerbe. Warum ist Ihnen diese Musikauswahl so wichtig?
Wir sind in Schlesien daheim. Das ist unsere Identität. Musik ist auch ein Element davon. Deswegen ist es so wichtig für uns, diesen Aspekt in unserer Repertoire miteinfließen zu lassen. Wir wollen nicht, dass die schlesische Musik nicht in Vergessenheit gerät. Indem wir sie spielen, popularisieren wir sie und tragen dazu bei, dass sie weiterhin in unserer Region lebt.

Was zeichnet Sie Ihrer Meinung nach als Bläser aus?
Ich finde, es ist die Professionalität und Authentizität unserer Botschaft. Durch uns selbst vermitteln wir, dass Blasmusik etwas Wundervolles ist.

Sie sind Miteigentümer der Logistikfirma „Solidaris“, die sich auch caritativ für verschieden gute Ziele einsetzt. Könnten Sie etwas mehr zu Ihrem neuesten musikalischen Projekt in Papua-Neuguinea verraten?
Durch einen befreundeten Missionar aus Deschowitz ist „Solidaris“ Sponsor einer Musikschule in Papua-Neuguinea geworden. Er ist seit einigen Jahren in dem pazifischen Inselstaat tätig und setzt sich sehr für Jugendliche und ihre Bildungschancen ein. Es ist ein tolles Projekt, das auch mit unserer Leidenschaft verbunden ist, deswegen ist es uns eine große Freude, diese Initiative zu unterstützen. Wir möchten unbedingt im März 2023 die Schule mit einem Konzert eröffnen.

Hervorhebung:
Durch einen befreundeten Missionar aus Deschowitz ist „Solidaris“ Sponsor einer Musikschule in Papua-Neuguinea geworden.

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