Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Neues altes Denkmal (+Video)

In Peiskretscham (Pyskowice), auf dem Poniatowski Platz – der früher „Neumarkt“ hieß – steht, an derselben Stelle wie vor 108 Jahren, ein Teil eines alten Denkmals. Das Denkmal wurde 1913 zum 25. Jahrestag der Krönung Kaiser Wilhelms II. errichtet.

 

 

1923 kamen zwei Tafeln dazu, auf denen 150 Namen der im 1. Weltkrieg gefallenen Bewohner Peiskretschams aufgeführt waren. 1945 wurde das Denkmal – wie viele andere in Schlesien – abgebaut und vernichtet. Seit Mai 2020 steht nun ein Teil des alten Denkmals wieder an seinem einstigem Platz. Dieses Element des alten Denkmals wurde auf dem Gelände des Maria Konopnicka Schulkomplexes bereits in den 1960er Jahren gefunden: „Es wurde von Władysław Macowicz fündig gemacht. Und so lag es da, verbuddelt in der Erde, über Jahrzehnte. Was mit den anderen Elementen des Denkmals passiert ist, das wissen wir nicht. Zeitzeugen zufolge wurden die Tafeln mit den Namen der Gefallenen zertrümmert und gemeinsam mit anderem Schutt aus unserem Marktplatz in der Gegend unseres Parks verschüttet“ erzählt Roland Skubała, Vorsitzender des DFK Peiskretscham.

 

Ein Teil des 1913 errichteten Denkmals steht wieder in Peiskretscham, am selben Ort wie damals.
Foto: Manuela Leibig

 

Das Denkmal wurde von den Bewohnern Peiskretschams nicht vergessen. 2012 beschloss der DFK Peiskretscham, gemeinsam mit dem Geschichtslehrer Błażej Kupski, ein Schreiben an den Bürgermeister und den Stadtrat zu verfassen mit der Bitte, dass der erhaltene Teil des Denkmals an seinen alten Platz zurückkehrt. Die Antwort war positiv. „Wir haben uns sehr gefreut, als der damalige Bürgermeister Wacław Kęska auf unser Schreiben positiv geantwortet hat. Wir haben gehofft, dass es bereits 2013 geschehen wird, also zum 100. Jahrestag der Entstehung des Denkmals. Das klappte leider nicht”, so Roland Skubała. Der DFK gab die Idee nicht auf, machte beim Stadtamt immer wieder auf das Thema aufmerksam und verfasste weitere Schreiben. Nach acht Jahren, im Mai 2020, hat man endlich Erfolg. Neben dem Denkmal gibt es sogar Tafeln, die über die Geschichte des alten Steines informieren.

 

Das Denkmal wurde 1913 errichtet, 1923 kamen Tafeln mit 150 Namen von aus Peiskretcham Gefallenen im 1. Weltkrieg dazu. Quelle: Roland Skubała

 

„Vielleicht waren wir manchmal aufdringlich, aber das ist ein Element unserer Geschichte. Solche Zeugnisse der Geschichte haben gegenwärtig immer noch die Tendenz, einfach zu verschwinden und keiner weiß, was damit letztendlich geschehen ist, wo das Denkmal geblieben ist. Solche Gedanken hatten wir auch bezüglich dieses Denkmals. Nach einem Gespräch mit dem neuen Bürgermeister Adam Wójcik hat er uns versprochen, dieses Denkmal hier zu platzieren. Wie wir sehen können, hat er sein Wort gehalten“, freut sich der Vorsitzende des DFK Peiskretscham. Für den DFK ist es eine wichtige Initiative gewesen: „Das Denkmal zeugt von der Geschichte der Stadt. Die können wir nicht ändern, wir können sie nur den Bewohnern der Stadt erzählen oder sie mit solchen Funden anschaulich machen“, so Roland Skubała.

 

Manuela Leibig

 

 

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