Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Neues Schuljahr, neue Ziele

Mit Sybilla Dzumla, Koordinatorin des Projekts „Deutsch AG“, sprach Ewa Stolz über den Start des Projekts im neuen Schuljahr


Das Projekt „Deutsch AG” startete erneut mit dem neuen Schuljahr. Die Tatsache, dass Deutsch als Minderheitensprache wieder in der Kapazität von drei Stunden an den Grundschulen unterrichtet wird, wird also nicht zur Einschränkung des Projekts führen?

Wir setzten das Projekt normal fort. Es gibt immer noch einen großen Bedarf an zusätzlichem Deutschunterricht und den versuchen wir, nach Möglichkeit mit dem Projekt „Deutsch AG“ zu decken.

Sybilla Dzumla
Foto: Archiv

An welche Klassen richtet sich das Projekt in diesem Jahr?

An die Klassen vier bis acht. Die drei jüngeren Jahrgänge stießen später dazu, aber sie bleiben auf jeden Fall dabei. Wir haben in den Jahren, in denen die Stunden des Faches Deutsch als Minderheitensprache von drei auf eine Stunde gekürzt wurden, sehr viel Arbeit in die Vorbereitung von Lehrprogrammen, Curricula und didaktischen Materialien investiert, deswegen haben wir beschlossen, dass es bei Klassen vier bis acht bleiben wird. Der Gewinn, also die Deutschkenntnisse, die diese Schüler erwerben, ist so bedeutend für die Schüler selbst, für die deutsche Minderheit, für die Region, dass wir darauf nicht verzichten wollten. Wir haben derzeit insgesamt 235 Gruppen, das kann sich aber im September noch ändern, denn bis Ende des Monats kann man sich noch anmelden.

Wie sieht der Unterricht in den Deutsch AG-Gruppen aus?

Wir haben zwei Curricula vorbereitet, für die Klassen vier bis sechs und die Klassen sieben und acht. Was die Didaktik und Methodik angeht, ist es ein normaler Deutschunterricht. Aber die Inhalte sind auf die Minderheitenthematik bezogen. Zum Beispiel sieht unser Curriculum vor, dass während des Unterrichts Feste, Traditionen und Bräuche besprochen werden, die von der Minderheit gefeiert und gepflegt werden. Die Kinder sollen also nicht nur die deutsche Sprache kennenlernen, sondern auch die deutsche Kultur.

„In den zwei Jahren sind große Sprachdefizite in den Deutschkenntnissen entstanden, die wir jetzt versuchen auszugleichen.“

Hat sich das Projekt „Deutsch AG“ wegen der bisherigen Einschränkung des Deutschunterrichts neue Ziele gesetzt?

Auf jeden Fall. In den zwei Jahren sind große Sprachdefizite in den Deutschkenntnissen entstanden, die wir jetzt versuchen auszugleichen. Kinder, die in den letzten zwei Jahren nur eine Stunden Deutsch als Minderheitensprache hatten, konnten sich kaum weiterentwickeln. Eigentlich reichen die drei Minderheitenstunden kaum, damit die Kinder lernen, auf Deutsch zu kommunizieren, zu singen, zu lesen, ohne Angst frei zu sprechen. Und darauf zielt das Projekt „Deutsch AG“ ab. Die Sprache nicht nur auf grammatikalischer Ebene kennenzulernen, sondern lernen, frei zu kommunizieren.

Wie kann man sich noch für das Projekt anmelden?

Die Grundvoraussetzung ist, dass sich mindestens sieben Schüler in einer ähnlichen Altersgruppe und am besten noch einen Lehrer zusammenfinden. Bei uns können sich Schulen, Schulleiter oder Lehrer melden. Wir informieren dann über weitere Schritte.

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