Einen Überblick über verschiedene Aspekte der masurischen Kultur, die Sprache der Masuren sowie ihre Geschichte bot der „Masurische Tag“ im Museum der Moderne des Städtischen Kulturzentrums Allenstein. Über 50 Personen ließen sich von den Mitarbeitern der Zeitschrift „Cech – Mazurski Cejtunek“ sowie des „Obwoźne Muzeum Bąków“ (dt. Mobiles Kreiselmuseum) in ihren Bann ziehen.

Den Anfang machte Agnieszka Grzybowska, die masurische kulinarische Spezialitäten wie faschierten Hecht, Fleisch in Gelatine, eingemachtes Gemüse und verschiedene Plätzchen vorbereitet hatte. In ihren Erläuterungen ging sie auf Details wie Gewürze zum Einlegen oder natürliche Zutaten aus den masurischen Wäldern und Seen ein. „Das ist eine Auswahl wie zu einem Feiertag“, erklärte sie, „die Masuren arbeiteten lange, aßen daher abends warm und dann sehr deftig und einfach.“ Piroggen, oft fälschlich als masurisch bezeichnet, gab es nicht, doch „nichts ging ohne Kartoffeln“, so Agnieszka Grzybowska.

Sprache und Spielzeug
Wichtig für die masurische Kultur ist die Sprache, die Anfang der 50er Jahre in Feldstudien der Dialektologie erkundet wurde. Dr. Katarzyna Sobolewska vom Institut der polnischen Sprache der Polnischen Akademie der Wissenschaften beleuchtete Ergebnisse, Schwierigkeiten und interessante Erinnerungen der damals jungen Forscher. Diesem theoretischen Thema setzte Dr. Jerzy Łapo vom Museum in Angerburg einen praktischen Ausflug in die Welt des Spielzeugs entgegen. Mit einigen Kreiseln (masurisch „frygi“) aus seinem Mobilen Kreiselmuseum führte er vor, womit sich früher masurische Kinder und Erwachsene vergnügten, wenn sie Zeit zum Spielen fanden. Wie sein Experiment bewies, ist es gar nicht so einfach, die Kreisel in Bewegung zu halten.
Uwe Hahnkamp