Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Owsiak lässt sich nicht beirren

Jurek Owsiak hat sich die Sammelaktion vor 24 Jahren ausgedacht. Foto: Ralf Lotys (Sicherlich)
Jurek Owsiak hat sich die Sammelaktion vor 24 Jahren ausgedacht. Foto: Ralf Lotys (Sicherlich)

Das Große Orchester der festlichen Hilfe (Wielka Orkiestra Świąteczenej Pomocy) ist die größte nichtstaatliche Hilfsaktion, die bereits seit 24 Jahren organisiert wird. Seitdem wurden zigtausende von medizinischen Geräten für Krankenhäuser finanziert und das Herzlogo der Organisation ist wohl jedem Polen bekannt.

 

Vor der letzten Aktion am vergangenen Sonntag (10. Januar) zogen allerdings schwarze Wolken über den Initiator Jurek Owsiak auf. Vertreter der regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit kritisierten ihn, er habe die unter den Polen gesammelten Gelder veruntreut, beim großen Abschluss-Rockkonzert für die Volontäre Drogen verkauft und sich persönlich unrechtmäßig an der Tätigkeit der Organisation bereichert. Außerdem führe er die staatliche Gesundheitsvorsorge vor und unterstellt, diese sei handlungsunfähig. Owsiak wehrte alle Angriffe ab und sagte, seine Organisation werde immer gründlich von staatlichen Stellen kontrolliert, die die Rechtmäßigkeit aller Ausgaben bestätigen. Mit dieser Sammelaktion wolle er auch nicht den Staat ersetzen, sondern eine allgemein unterstützte Hilfe geben, wo sie benötigt wird.

 

Ungeachtet aller Kritik und der Versuche die Aktion zu torpedieren (ein Minister wollte gar den Soldaten verbieten, sich an der Aktion zu beteiligen), startete das „Große Orchester“ die große Sammelaktion, die am vergangenen Sonntag wiedereinmal alle Rekorde gebrochen hatte.

 

Traditionell werden an diesem Tag Auktionen veranstaltet, Jugendliche und Erwachsene sammeln Geld auf den Straßen und einige Städte und Gemeinden organisieren Wohltätigkeitskonzerte. Alles endet an diesem Tag mit einem “Licht zum Himmel”. Und dann geht es an das große Geldzählen.

 

Diesmal wurden insgesamt mehr als 40 Millionen Złoty gesammelt, die in für Kinderstationen in Krankenhäusern und die Pflege älterer Menschen verwendet werden.

 

Rudolf Urban

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