Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Pfingsten – Wort zum Hochfest von Bischofsvikar Peter Tarlinski

Pfingstfest

1. Lesung:Apg 2,1-11
2. Lesung: 1. Kor 12,3b-7.12-13
Evangelium:Joh 20,19-23

Pfingsten ist das Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Apostel, auf die männlichen Verwandten Jesu, auf Maria, seine Mutter, und weitere Frauen, die mit Jesus und seinen Jüngern unterwegs waren. Das griechische Wort „Pentekoste“ meint den 50. Tag nach Ostern, daher der Name Pfingsten. Im Obergemach eines der Häuser in Jerusalem versammelt, erlebten sie das spektakuläre Herabsteigen des Heiligen Geistes auf sie. Dieser Augenblick wurde durch ein starkes Brausen, wie bei einem heftigen Sturm, und von Feuerzungen gekennzeichnet. Das Wesentliche jedoch war: die kleine Herde der Glaubenden, die Kirche im Keim, wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt. Das erinnert an die Zeilen aus dem Buch Genesis, als durch den Geist Gottes das gesamte Leben auf Erden entstand und einen geordneten Lauf nahm. Das schöpferische Einsteigen Gottes in die Geschichte der Menschen an Pfingsten machte den Anfang für die Ausbreitung des Evangeliums Jesu Christi. Von nun an begann die christliche Gemeinschaft zu wachsen, so wie die Natur im Frühling.

Ausgießung des Heiligen Geistes im Rabbula-Evangeliar (586)

Der Heilige Geist hat die Kirche mit seinen Gaben ausgestattet für die Welt. Die erste unter ihnen ist die Sprachenvielfalt. Die Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen konnten die Botschaft über Gott und seine großartigen Taten in ihrer Muttersprache hören. Pfingsten ist der Beginn, das Evangelium allen Menschen des Erdkreises zu verkünden. Es ist das Hochfest einer außergewöhnlichen Wertschätzung der Muttersprache. In diese hinein sollen die Worte Jesu getragen werden. Das Evangelium kann sich am besten in der vertrauten Kultur ausbreiten. Den Jüngern wurde dies aufgetragen, zu allen Völkern der Erde zu gehen und ihnen die Gebote Gottes zu erläutern. Das Evangelium wurde als eine Bereicherung der menschlichen Kulturen gedacht und gelebt.

In der Geschichte des Christentums war dies nicht immer so. Dennochist und bleibt die Botschaft von der Fürsorge Gottes, mit der er jeden Menschen betreut, ein einmaliges Angebot für die Anwohner unseres Planeten.

Die weiteren Gaben des Heiligen Geistes lassen sich erschließen aus mehreren Bibelstellen. Die Tradition der Kirche fast sie in einem Siebener-Pack zusammen. (1) Die Gabe der Weisheit, (2) der Erkenntnis; (3) die Gabe des Rates, (4) der Einsicht, (5) der Stärke; (6) die Gabe der Frömmigkeit und (7) der Gottesfurcht. Dazu kommen Erkenntnisse aus den Lesungen zum Pfingstfest, wie etwa: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Röm 5,5). Man braucht die innere Unterstützung des Heiligen Geistes, um an die Geheimnisse des Glaubens näher zu kommen. Der Geist Gottes liebt die Armen, tröstet die Verzweifelten, hilft in der Not, gießt den Mutlosen Leben ein, heilt, wo Krankheiten quälen, hilft, Völker zu geleiten, führt das Heilswerk Jesu zu Vollendung und schenkt die Freude der Ewigkeit. Das Pfingstfest ist ein Beginn, mit dem Heiligen Geist zusammen zu wirken – besonders in unserer Zeit.

 

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