Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Am Fuße des Heidelbergs

Das Waldenburger Bergland zählt nicht zu den beliebtesten Ausflugszielen in den Sudeten. Zwar ist das Schloss Fürstenstein (Książ) sehr bekannt, an anderen Orten trifft man aber nur wenige Touristen. Das macht diese Gegend zum idealen Ausflugsziel für jene, die Ruhe suchen.

Die Andreasbaude ist seit 1933 eine der schönsten Berghütten in den Sudeten

 

Unsere Reise beginnen wir im Kreis Waldenburg (Wałbrzych), wo wir das Dorf Reimswaldau (Rybnica Leśna) aufsuchen. In einem Kessel zwischen den Hügeln des Waldenburger Gebirges gelegen, wurde es bereits im 14. Jahrhundert gegründet. Es ist ein kleiner Ort, der nur ein wenig über 150 Einwohner zählt, trotzdem ist hier auch etwas Interessantes zu sehen.

 

 

Von der Geschichte verschont

Im Dorfzentrum befindet sich eine Schrotholzkirche, die 1608 als protestantisches Gotteshaus errichtet wurde. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Hedwigskirche den Katholiken zugewiesen. Man sollte auf jeden Fall einen Blick in die Kirche werfen, in der sich eine meistens noch originale Ausstattung aus dem 17. Jahrhundert befindet. Von den Haupthandelsrouten und größeren Städten entfernt, wurde dieser friedliche Ort vor Zerstörung verschont.
Aus Reimswaldau führt uns der grüne Wanderweg weiter. Der Aufstieg bis an die Andreasbaude ist nicht besonders strapazierend und dauert etwa eine Stunde. Die ganze Strecke führt aber an einer Asphaltstraße entlang, deshalb kann man eigentlich auch Zeit sparen und diesen Abschnitt mit dem Auto bezwingen. So ist man in nur wenigen Minuten auf den Parkplatz neben der Berghütte.

 

im Waldenburger Bergland gibt es viele Andenken an die multikulturelle Geschichte der Region. Vor allem erfreut aber die Natur dieser abgelegenen Gegend Foto: Łukasz Malkusz

 

Erinnerung an die Deutschen aus Waldenburg

Die Andreasbaude ist eine der bekanntesten Berghütten in Schlesien und erzielt in alljährlichen Rankings Topplatzierungen. Den Einwohnenr der Gegend ist sie schon seit über 80 Jahren sehr gut bekannt. Die Hütte wurde 1933 durch den Waldenburger Gebirgsverein erbaut und durch seinen Präsidenten Andreas Bock eröffnet. Auf ihn bezieht sich auch der Name des Gebäudes. Das Projekt wurde vom Waldenburger Projektanten Kronke angefertigt, die Innenausstattung durch die Firma Brochenberger, die Mauerarbeiten hat die Waldenburger Firma Becker und Bergmann ausgeführt, und die Holzkonstruktion wurde durch die lokale Firma Patrick errichtet. Mit der Geschichte der Andreasbaude hängen also die Schicksale zahlreicher deutscher Familien, die in dieser Gegend lebten, zusammen. Ab 1953 ist die Berghütte Eigentum des Polnischen Tourismusverbandes (PTTK).
Es beginnen hier zahlreiche Wanderrouten, die in verschiedene Ecken des Waldenburger Gebirges führen. Wir empfehlen einen Spaziergang auf den Heidelberg, den höchsten Gipfel der Gegend. Mit dem gelben Wanderweg sind es nur 15 Minuten, aber aufgepasst – der Weg ist unglaublich schwer und steil. Eine längere, aber einfache Alternative ist hier die schwarze Route. Diese erlaubt uns nicht nur ans Ziel zu kommen, sondern sich auch an der wunderschönen Natur des Gebirges zu erfreuen.

 

 

Łukasz Malkusz

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