Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Am Rande der Glatzer Grafschaft

 

Zusammen mit dem Riesengebirge stellt es auf jeden Fall eine der populärsten Gebirgsketten der Sudeten da. Oft haben wir schon über Ansichten des Großen Heuscheuers von anderen Gipfeln geschrieben. Diesmal laden wir auf eine Wanderung auf den bekannten Berg selbst ein.

Der Große Heuscheuer von Karlsberg aus gesehen Foto: Łukasz Malkusz

 

Unser Reiseziel ist diesmal gut bekannt, die Anreise selbst kann aber anstrengend sein. Karlsberg (Karłów) befindet sich in einer Ecke des Glatzer Kreises, die von jeder Seite von Gipfeln des Heuscheuergebirges umgeben ist. Am besten kommt man hier mit dem Auto, entweder von Bad Kudowa (Kodowa Zdrój) oder von Wünschelburg (Radków) aus. Aufpassen ist dabei angesagt, denn man fährt in den Ort mit der “Straße der Hundert Kurven” hinauf, die ihrem Namen alle Ehre macht. Parken sollte im Ort kein Problem darstellen. Wenn man früh genug da ist, gibt es da genug Möglichkeiten, die auch leicht von der Hauptstraße auszumachen sind.

Zunächst Festung

Das Dorf wurde 1730 gegründet, sein Namenspate war der österreichische Kaiser Karl VI. In den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts wurde das Interesse des Preußischen Staates an Karlsberg geweckt, vor allem das Militär war an der strategischen Lage des Ortes interessiert. 1790 wurde auf dem nahegelegenen Gipfel des Vogelbergs ein Fort gebaut. Das nächste Ziel der Ingenieure war der Große Heuscheuer, der wegen seiner steilen Felswände als idealer Standpunkt für eine Festung erschien. Im Frühling begann Major von Rauch den Gipfel zu erkunden, wobei ihn der Gastwirt Franz Pabel durch die Gegend führte. Im August kam es zu einer Reihe von Besuchen, die die Geschichte des Dorfes für immer veränderten.

 

 

Ansicht von Karlsberg vom Großen Heuscheuer, im Hintergrund das Heuscheuergebirge
Foto: Łukasz Malkusz

 

 

Ein Meilenstein des Tourismus

Am 8. August führte Pabel den preußischen Kronprinzen auf den Gipfel, am 10. August – den König Friedrich Wilhelm II. und am Monatsende – Johann Wolfgang von Goethe. Besonders das Staatsoberhaupt war vom Heuscheuergebirge entzückt. Die Entscheidung des Königs war schnell und endgültig – die Arbeiten wurden eingestellt und die Geschichte des Tourismus in Karlsberg begann. Pabel selbst wurde 1813 durch Friedrich Wilhelm III. zum ersten lizenzierten Fremdenführer in Europa ernannt. Bis ins hohe Alter zeigte er Wanderern noch die wunderschönen Ausblicke – insgesamt 71 Jahre lang.

Unsere Wanderung beginnen wir im Dorfzentrum. Hier haben gleich vier Wanderwege ihren Anfang, uns interessieren jedoch vor allem die gelben Zeichen. Die Route führt schnell aus dem Ort in Richtung des Großen Heuscheuers. Eine Viertelstunde lang geht es auf dem flachen Land weiter und wir haben genug Zeit um uns die imposanten 100 Meter hohen Felsenwände des Gipfels anzusehen. Der richtige Anstieg beginnt, wenn wir im Wald ankommen und unser Ziel erstmals aus den Augen verlieren.
Forstsetzung folgt.

Łukasz Malkusz

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