Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Auf dem Weg zu den Minen

Im ersten Teil unseres Ausfluges besuchten wir eins der schönsten Schlösser in Schlesien und den höchsten Gipfel der Bergkette. Nun begeben wir uns in einen etwas vergessenen Teil der Region.

 

Die Reschener Wasserfälle bilden zusammen eine fast 50 Meter hohe Kaskade. Foto: Łukasz Malkusz

 

 

Aus Dittersdorf (Detrichov nad Bystrici) geht es über Römerstadt (Rymarov) nach Reschen (Resov). Diesmal ist die Strecke nicht die einfachste. Um den Weg zu finden, sollte man sich am besten vom Navi-Gerät helfen lassen. Die Augen offenhalten und ab und zu anhalten ist dabei auch nicht verkehrt, denn wir fahren mit der Straße 440, die wunderschöne Panoramen der Ostsudeten bietet. Bei gutem Wetter kann man sich an den Aussichten aufs Altvatergebirge kaum sattsehen.

 

Zwischen Geschichte…

Reschen ist so weit in den Bergen verborgen, wie es im dicht besiedelten Niederen Gesenke nur geht. Mit dem Auto kommt man hier nur mit einer Straße aus der Richtung von Bergstadt (Horni Mesto) hin. Einen Parkplatz findet man gleich am Ortsanfang. Das Dorf existierte bereits vor 1350, viel mehr als eine Mühle, eine Kirche, eine Schule, ein Gasthaus und einige Häuser gab es hier jedoch nie. Die spätbarocke Katharinakirche finden wir in der Mitte von Reschen. Sie wurde im Jahr 1758 auf dem Platz eines älteren, hölzernen Gotteshauses errichtet. Wie die meisten Kirchen der Region birgt auch diese Andenken an die einst deutsche Bevölkerung der Umgebung. Das Altarbild der Heiligen Katharina wurde 1738 durch Johann Christian Hendtke aus Römerstadt gemalt. Die Orgel wurde 1910 durch die Firma Rieger aus Jägerndorf (Krnov) angefertigt. Nicht weit vom Gotteshaus entfernt befindet sich auch ein Denkmal, das an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Einwohner des Dorfes erinnert.

 

…und Natur

Am alten Gasthaus biegt der rote Wanderweg von der Hauptstraße ab und führt uns steil nach unten – in einer Viertelstunde verlieren wir etwa 100 Meter an Höhe. Auf diese Weise gelangen wir ins Tal des Hangenbachs. Von hier aus werden uns die grünen Zeichen an unser Ziel führen. In wenigen Minuten kommen wir an das Gebäude der Eisenberger Mühle, das im 18. Jahrhundert errichtet wurde. Weiter erwartet uns ein wahres Wunder der Natur, die Reschener Wasserfälle. Der Bach bildet hier insgesamt 50-Meter hohe Kaskaden, die zusammen den höchsten Wasserfall im Niederen Gesenke bilden. Der Aufstieg ist momentan ziemlich schwierig, aber die Strecke so interessant, dass die Zeit wie im Fluge vergeht. Rechts sehen wir die steile Teufelswand und links Ruinen der Burg Reschen, die in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gebaut wurde. Auf diese Weise kommen wir in etwa 90 Minuten nach Bergstadt.

 

Von der Stadt des Silbers auf den Wüstenberg

Der Ort wurde 1351 gegründet und diente jahrhundertelang als Wohnort von Bergleuten, die in den örtlichen Silberminen arbeiteten. An diese Zeiten erinnert heute noch die 1611 erbaute Maria-Magdalena-Kirche. Bis 1970 wurde in Bergstadt Silber, Blei und Zink gefördert.
Zurück bis nach Reschen ist es ein etwa einstündiger Spaziergang. Wir wandern entlang der einzigen Landstraße, die ins Dorf führt. Es ist ein einfaches, aber auf keinen Fall langweiliges Stück, denn es bietet wunderschöne Panoramen der Ostsudeten. Besonders interessant sind die Ausblicke vom Saharaberg. Der Gipfel mit dem für Sudeten etwas untypischen Namen ist mit 625 Metern der höchste Punkt des zweiten Teil unseres Ausfluges.

 

Łukasz Malkusz

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