Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Bergbau und Kurbetrieb – Auf den Spuren der Ziegenhalser Goldgräber Teil 1

Der “Wanderweg der goldenen Bergmänner” führt uns zunächst entlang der Ziegenhalser Biele, durch die Spazierpromenade.
Foto: Łukasz Malkusz
Die Annakapelle wurde 1908 über den „Hängenden Felsen” errichtet, dem imposantesten Felsenhang im heute polnischen Teil des Oppagebirges. Foto: Łukasz Malkusz

Gold war vielleicht nicht der wichtigste, aber bei weitem der bekannteste Bodenschatz des Oppagebirges. Spuren der mittelalterlichen Goldminen kann man sowohl im Massiv des Querberges, wie auch der Bischofskoppe finden. Wer aber die Geschichte der Bergmänner in diesem Gebirge gut kennenlernen möchte, sollte einen Ausflug nach Ziegenhals planen.

Wir empfehlen die Wanderung am Stadtpark zu beginnen. Das Auto kann man in der Nähe, bei der Johannes-Paul-II-Allee parken, und wer mit dem Bus nach Ziegenhals kommt, muss noch einen circa 25 Minuten langen Spaziergang vom Busbahnhof einplanen. Dieser Stadtteil wird auch Bad Ziegenhals genannt, was direkt an die Vorkriegsgeschichte des Ortes anknüpft. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt dynamisch zu einem der beliebtesten Kurorte der Region. Es funktionierten zahlreiche Hotels und Herbergen und die fast ausschließlich deutsche Bevölkerung war in vielen Vereinen, zum Beispiel dem Promenadenverein tätig, die sich um die hiesige Erholungsinfrastruktur kümmerten. In den letzten Jahren wird wieder vieles in dieser Hinsicht getan, es ist aber bislang nur ein Schatten der Vergangenheit.

Goldene Bergmänner

Im Stadtpark beginnt der gelbe Wanderweg, der auch „Wanderweg der goldenen Bergmänner” genannt wird. Dieser führt uns zunächst entlang der Ziegenhalser Biele durch die Spazierpromenade. Hier sieht man auch die Bieler Grotte, den Eingang in einen mittelalterlichen Minenschacht. Es ist einer von vielen auf dieser Strecke, doch in Felsen geschlagen ist er sicherlich einer der imposantesten Überreste eines Bergwerkes. Dutzende von denen waren auf den Hängen des Holzberges verstreut. Vor den Frühlingsfluten der Biele waren sie durch einen Erdwall geschützt, der auch heute noch zwischen den Bäumen zu sehen ist. Die Bergmänner kamen in diese Gegend seit dem 13. Jahrhundert und stammten überwiegend aus den deutschen Ländern.

Die Annakapelle

Die Wanderung ist anfangs ein sehr angenehmer Spaziergang, man gewinnt auch kaum an Höhe. Nach circa 45 Minuten biegt man dann links ab und beginnt den einzigen nennenswerten Anstieg auf dieser Strecke. Besonders schwierig ist dieser nicht, man muss insgesamt keine 200 Meter Höhenunterschied bezwingen bis man oben ist. Das dauert bei sehr bequemem Tempo maximal weitere dreiviertel Stunden. Wenn man an der Annakapelle angekommen ist, ist man schon fast am Ziel. Dieses Gebäude wurde 1908 über dem „Hängenden Felsen” errichtet, dem imposantesten Felsenhang im heute polnischen Teil des Oppagebirges.

Von hier sind es nur ein paar Minuten bis zur Spitze der Vorderkoppe. Der Gipfel liegt 495 M. ü.d.M. und ist damit etwas niedriger als die Mittelkoppe (543 M. ü.d.M.), der höchste Gipfel des Holzberges, der etwa 1,5 Kilometer weiter südlich liegt. Wer jedoch oben ankommt, wird gleich erkennen, dass er am interessantesten und geheimnisvollsten Ort in der Gegend von Ziegenhals ist.

Łukasz Malkusz

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